#41 Tod beim Liebesspiel - der Machetenmord von Ebersdorf

00:00:02: Während des Sexes passiert es.

00:00:04: Susan befindet sich über ihrem Ehemann Karl Eckehardt und verdeckt mit ihrem Körper sein Gesicht, als plötzlich eine Klinge hervorschnellt.

00:00:13: Es ist aber nicht die Klinge eines Messers oder einer Axt, sondern die Klinge einer Machete.

00:00:21: Sie ist glattpoliert und scharf.

00:00:24: Schnell und präzise durchtrennt sie die Kehle von Karl Eckehardt und die Achilleszene von Susan.

00:00:30: Susan stürzt von ihrem Mann herunter, Er versucht, sich noch aufzurichten, aber Blut spritzt.

00:00:36: Bis an die Decke.

00:00:39: Und Karl Eckehardt stirbt innerhalb weniger Minuten.

00:00:43: Noch bevor Susan den Notruf wählen kann, sind die Täter verschwunden.

00:00:48: Zurück bleibt ein Blutbad.

00:01:00: Warum werden Frauen zu Täterinnen?

00:01:03: Was treibt die bösartigsten Mörderinnen an?

00:01:06: Rache, Habgier, Notwehr, Eifersucht oder einfach sadistisches Vergnügen?

00:01:13: Frauen können genauso brutal morden wie Männer, vielleicht sogar noch grausamer.

00:01:18: Wir berichten über interessante Fälle, beleuchten Hintergründe und sprechen mit Experten.

00:01:24: Natürlich immer mit dem nötigen Respekt für die Opfer.

00:01:44: Und damit ganz herzlich willkommen!

00:01:45: Bye, sisters in crime.

00:01:48: Schön, dass ihr wieder mit dabei seid.

00:01:49: Ich bin Juli Gülstof.

00:01:51: Und ich bin Karolin Kantler.

00:01:52: Und wir haben gute News für euch.

00:01:54: Denn diese Woche Freitag erscheint unsere Obduktionsfolge.

00:01:58: Yes, ich habe alles gegeben.

00:02:00: Tag und Nacht geschnitten.

00:02:03: Und jetzt ist sie endlich fertig.

00:02:04: Und ich bin so gespannt, was ihr dazu sagt.

00:02:07: Ich auch.

00:02:08: Wir durften ja unseren Rechtsmediziner Thomas Kamphausen bei einer echten Obduktion begleiten.

00:02:13: Und wir haben ihn natürlich mit Fragen gelöchert.

00:02:15: Gelöchert, das klingt in dem Zusammenhang vielleicht ein bisschen komisch.

00:02:20: Nein, aber mal im Ernst.

00:02:22: Die Tote war eine Frau Mitte zwanzig, die morgens plötzlich tot in ihrem Bett lag, ja und weil die Todesursache nicht klar war, wurde die Obduktion von der Staatsanwaltschaft angeordnet.

00:02:33: Das ist natürlich sehr mysteriös, ob es ein Tod durch Fremdeinwirkung war und woran die junge Frau gestorben ist.

00:02:40: Das erfahrt ihr dann am Freitag in unserer Sonderfolge Sisters in Crime.

00:02:45: Ja und ich muss sagen, ich bin immer noch ganz hin und weg, weil ich gestern ja Laura und Sarah von Ice in the Dark gesehen hab.

00:02:51: Ah, du warst bei ihrer Show, ne?

00:02:53: Wie war's denn?

00:02:54: Also ich muss sagen, ich bin richtig begeistert, die beiden mal auf der Bühne zu sehen, wie sie diesen ja total heftigen Fall erzählen.

00:03:01: Und das war einerseits total intensiv, aber gleichzeitig waren die beiden auch so süß und total sympathisch.

00:03:07: Also man merkt echt, wie sehr sie das Thema lieben und wie nah es ihnen auch selbst geht.

00:03:12: Ich hatte teilweise echt Gänsehaut und habe vielleicht auch ein kleines Tränchen

00:03:16: verdrückt.

00:03:17: Wirklich?

00:03:19: Okay, dann erzählst du vielleicht nicht viel mehr.

00:03:22: Wir wollen ja nicht zu viel spoilern.

00:03:24: Also am besten geht ihr alle selbst hin und schaut euch die Show an.

00:03:27: Also ich wäre ja auch wirklich super gerne mit dir hingegangen, aber ich hatte leider keine Zeit, aber... Thomas, dein Mann, der hat mich ja vertreten.

00:03:34: Wie war es für ihn?

00:03:36: Also, Laura und Sarah haben diese Männer oder Personen, liebevoll, als die Mitgeschleppten genannt.

00:03:40: Und so hat er sich, glaube ich, auch gefühlt, als ich sage es mal so.

00:03:45: Die ganze Show und die beiden und so, das hat ihm alles total gut gefallen.

00:03:48: Aber ich glaube, so schnell braucht er das nicht wieder.

00:03:51: Er war ein bisschen verstört danach.

00:03:54: Und meinte, als er könnte immer noch nicht verstehen, wie man sich freiwillig solche schrecklichen Dinge anhört.

00:04:00: Okay,

00:04:00: dann würde ich mal sagen, du schleppst mich, dann künftig wieder mit.

00:04:03: Und bei

00:04:03: ich lauf natürlich nicht unter mitgeschleppt.

00:04:06: Nee, stimmt.

00:04:08: Aber hast du uns denn eigentlich eine kleine Hänkersmalzeit mitgebracht heute?

00:04:11: Natürlich.

00:04:13: Und zwar geht es für unsere Rubrik kein Nachschlag nach Singapur, in ein Land, das für seine extrem strengen Drogengesetze bekannt ist.

00:04:21: Dort wurde im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im.

00:04:39: Es gab keine direkten Beweise, dass er die Drogen tatsächlich besessen hat, also die Verurteilung, die Beruhte auf Telefonprotokollen und Indizien.

00:04:48: Viele Menschenrechtsorganisationen, sogar die Vereinten Nationen, kritisierten das Urteil.

00:04:54: Aber am XXS.

00:04:55: April, im Jahr Jahr zwanzig, wurde das Todesurteil vollstreckt, durch Erhängen im Hoch-Sicherheitsgefängnis von Changi.

00:05:04: Aber bevor es soweit war, durfte Tangara Yu noch eine letzte Mahlzeit bestellen.

00:05:09: Er wählte Hähnchen mit Reis, Indisches Biryani, dazu eine Limonade mit Vanilleeis und als Süßigkeit wollte er Milo-Schokolade, die war allerdings aus.

00:05:22: Er bestellte außerdem für seine Mitgefangenen mit

00:05:24: Lampfankuchen,

00:05:26: Fischburger, Curry-Teig-Taschen und Softdrinks.

00:05:30: Und ein Mitinsasse, der schrieb später, Tangara Yu sei bis zuletzt ruhig und freundlich gewesen und habe selbst in seinen letzten Stunden lieber an andere gedacht als an sich.

00:05:41: Oh Gott, wie schrecklich.

00:05:42: Also grundsätzlich natürlich zum Tode verurteilt zu werden, aber auch für sowas, oder?

00:05:46: Also für den Schmuggel von Cannabis, das finde ich schon wirklich heftig.

00:05:50: Vor allem ein Kilogramm, also ich mein, ja, das ist auch nicht wenig, aber ich finde nicht so viel, dass man dafür sterben sollte.

00:05:57: Ja, absolut.

00:05:58: Jetzt bin ich gespannt auf deinen Fallen.

00:06:00: Wir reisen dieses Mal wieder nach Chemnitz.

00:06:03: Da waren wir gerade erst in unserem Fall mit dem Kadiologen und der Tierärztin.

00:06:08: Ich war selbst noch nie in Chemnitz, aber ich bin mir sicher, dort gibt es auch ganz schöne Ecken.

00:06:12: Tut mir jetzt fast ein bisschen Leid, dass die Stadt bei uns nicht so ganz gut wegkommt.

00:06:16: Aber ja, es geht jetzt um den Fall und wir befinden uns in Chemnitz im Jahr zwei Tausendsechzehn.

00:06:22: Genauer gesagt ist es der dreizehnte September zwei Tausendsechzehn im Chemnitzer Ortsteil Ebersdorf.

00:06:29: Der Ortsteil liegt im Nordosten der Stadt und ist, so heißt es jedenfalls immer wieder in den Medien, Chemnitz schönster Stadtteil.

00:06:37: Früher war Ebersdorf wiedernahme schon sagt ein Dorf.

00:06:40: Irgendwann wurde es dann aber eingemeindet.

00:06:43: Trotzdem hat Ebersdorf seinen dörflichen Charakter erhalten und das schätzen die Menschen, die dort leben.

00:06:49: Die Menschen sind hauptsächlich Familien und Berufstätige.

00:06:53: In erstaunlich vielen Haushalten, nämlich in zweiundvierzig Prozent, leben aber auch Einzelpersonen.

00:06:58: Der Stadtteil ist außerdem sehr naturnah und ruhig.

00:07:02: Und hier habe ich dir mal ein Bild mitgebracht mit der Stiftskirche hier im Zentrum.

00:07:07: Ja, das sieht auf jeden Fall sehr naturnah aus, weil da ist eigentlich fast das gesamte Bild grün.

00:07:13: Also man sieht da viele Wiesen, man sieht ganz viele Bäume und auch in den, in den Vorgärten, die man da von diesen kleinen Häuschen sieht, da ist auch alles grün.

00:07:22: Es sieht auch so total ordentlich aus irgendwie.

00:07:25: Also die Kirche ist beige, hat aber so ein graues Dach und auch die Häuser drumherum haben auch alle so graue Dächer.

00:07:31: Nur rechts gibt es noch so ein gelbes Häuschen mit einem roten Dach, also es sieht sehr idyllisch aus irgendwie.

00:07:36: Es sind, glaube ich, so ein paar Mehrfamilienhäuser.

00:07:38: Ich glaube, die haben maximal drei Stockwerke.

00:07:41: Also höhere Häuser sehe ich da nicht.

00:07:43: Und wie gesagt, das ist alles ganz schön grün.

00:07:45: Ein Häuschen hat einen kleinen Pool da im Garten und so.

00:07:48: Also ich glaube, da kann man ganz gut wohnen.

00:07:50: Ja, also es sieht nicht so aus, als würde man damit rechnen, dass da gleich der nächste Mord passiert, oder?

00:07:54: Nee, wirklich nicht.

00:07:56: Aber so ist es natürlich häufig.

00:07:57: Also Verbrechen passieren einfach überall.

00:08:00: Und manchmal eben gerade dort, wo man am wenigsten damit rechnet.

00:08:03: Ja, stimmt.

00:08:05: Der dreizehnte September, zwei Tausendsechzehn ist übrigens ein Dienstag und in dem Haus, Nummer neunundneunzig, in der Mitwei-Da-Straße, da wird es langsam ruhig.

00:08:15: Das Haus ist ein reinen Haus und Teil von einem sogenannten Vierseitenhof.

00:08:20: Früher war das Gebäude ein landwirtschaftlicher Hof, der so aufgebaut war, dass die Gebäude den Hof von allen Seiten umschlossen haben und daher auch der Name Vierseitenhof.

00:08:30: Inzwischen ist es kein Hof mehr, sondern dort gibt es eben Wohnhäuser.

00:08:34: Und in der Nummer, da wohnt ihr Paar, Karl Eckehardt und Zosen.

00:08:42: Am Abend des thirteenthen September, die beiden Kinder sind schon im Bett und unten im Wohnzimmer sitzen Zosen und Karl Eckehardt gemeinsam auf dem Sofa.

00:08:51: Sie haben sich aneinander gekuschelt und reden.

00:08:54: Sie haben zusammen einen gemütlichen Abend unter der Woche und bevor sie schlafen gehen, setzt sich Karl Eckhardt noch einmal auf die Terrasse, raucht eine Zigarette und telefoniert mit seinem erwachsenen Sohn, der in Baden-Württemberg lebt.

00:09:08: Die beiden reden etwa zehn Minuten, dann geht er wieder rein.

00:09:13: Susan sitzt auf dem Sofa und wartet auf ihn, aber er muss noch mal kurz ins Bad, bevor er sich wieder zu seiner Frau setzt.

00:09:20: Die wirft ihm jetzt verführerische Blicke zu, und er weiß ganz genau, was er jetzt möchte.

00:09:26: Also macht er sich ganz schnell frisch und ist wenige Minuten später zurück im Wohnzimmer bei Susan.

00:09:32: Die beiden küssen sich und berühren sich.

00:09:34: Sie hat Lust, große Lust und er möchte ihr das geben, was sie will.

00:09:39: Susan streift ihre Kleidung vom Körper, Karl Eckehardt legt sich jetzt auf die grüne Eckhaut, die unter dem Terrassenfenster steht, auf den Rücken und Susan klettert auf ihn.

00:09:49: Die beiden sind jetzt ganz vertieft in das gemeinsame Liebespiel.

00:09:54: Er gibt sich ganz seiner Frau hin und möchte ihr alles recht machen.

00:09:57: Karl Eckert ist dabei sehr konzentriert und nimmt nichts anderes um sich herumwahren.

00:10:03: Ja, und so bemerkte er auch nicht, die kalte, scharfe Klinge, die jetzt in einer schnellen Bewegung über sein Hals rutscht.

00:10:10: Erst als der Schmerz einsetzt und Zosen von ihm herunterspringt, realisiert er, was passiert ist.

00:10:16: Karl Eckert springt auf und sieht eine Person mit einer schwarzen Strumpfmaske über dem Gesicht.

00:10:21: In der Hand hält die Person eine Machete.

00:10:24: Und von der Machete tropft Blut.

00:10:26: Er reagiert, ohne darüber nachzudenken und rennt auf die Person zu, greift nach der Hand, in der die Machete hält, die beiden Ringe noch, taumeln durch den Essbereich der Wohnung, dann stürzt Kallecke, hat plötzlich und bleibt regungslos am Boden liegen.

00:10:41: Aus seiner Halsschlagader spritzt das Blut auf den Fußboden.

00:10:45: Er keucht, versucht noch sich aufzurichten, doch es ist zu spät.

00:10:49: Nur wenig später ist er tot.

00:10:53: Und dazu muss man sagen, wenn die Halsschlagader vollständig durchtrennt wird, dann kommt es zum massiven Blutverlust und einem raschen Abfall des Blutdrucks.

00:11:01: Also erst wird das Opfer bewusstlos, weil das Gehirn nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird und innerhalb weniger Minuten tritt dann der Tod ein.

00:11:09: Das ist ja so eine heftige Situation.

00:11:11: Ich meine, die beiden haben gerade noch sechs Jahre und plötzlich steht da eine maskierte Person im Wohnzimmer und tötet den

00:11:17: Mann.

00:11:18: Ja, unglaublich, oder?

00:11:19: Aber genau so ist es passiert.

00:11:21: Also es war ein Überraschungsmoment, den der Täter ausgenutzt hat.

00:11:25: Sein Opfer war abgelenkt, weil es eben zu beschäftigt war.

00:11:28: Und ganz ehrlich, es rechnet ja auch wirklich niemand, damit im eigenen Haus plötzlich ermordet zu werden.

00:11:34: Du kannst dir das Haus übrigens nochmal anschauen.

00:11:36: Hier ist es dann schon gesichert von der Spurensicherung.

00:11:39: Also wir sehen da ein Hauseingang mit einer roten Tür und da sieht man eben auch schon dieses Absperrband, dass man da eben nicht mehr reingehen soll.

00:11:47: Wir sehen ein Fenster, man sieht da auch die Hausnummer, neunundneunzig.

00:11:51: Und ja, daneben sieht man einen grünen Busch, das haben wir ja eben schon von der Stadt gesehen.

00:11:56: Die haben scheinbar alle sehr viel grün, auch um ihre Häuser rum.

00:11:59: Die Tür finde ich, sieht relativ... Sicher aus.

00:12:02: Also, die Frage ist ja, wie kommt da ein Mann überhaupt mit einer Machete in das Haus?

00:12:06: Und die sieht jetzt zumindest nicht so aus, als könnte man sie jetzt mal so eben easy peasy aufmachen.

00:12:12: So, und wie geht es jetzt Susan?

00:12:14: Ja, Susan, die ist natürlich total perplex.

00:12:16: Also, da liegt ihr Mann am Boden und überall ist Blut und plötzlich spürt sie ebenfalls Schmerzen.

00:12:22: Sie hat nämlich Wunden an den Beinen, aus denen es auch stark blutet.

00:12:26: Und ohne weiter nachzudenken, schleppt sie sich aus dem Haus.

00:12:30: Sie hinterlässt eine Blutspur auf ihrem Weg.

00:12:32: Vollkommen durch den Wind, blutend und weinend klingelt sie jetzt an der Haustür ihres Nachbarn und dann bricht sie zusammen.

00:12:40: Als der Nachbar die Tür öffnet, zögert er keine Sekunde.

00:12:43: Also da liegt diese Blutnissosen auf seinem Treppenabsatz, die irgendwas von maskierten Männern murmelt und auf ihr Haus deutet, also zückt der Nachbar sein Handy und wählt sofort den Notruf.

00:12:56: Es dauert nicht lang, dann sind die ersten Sirenen zu hören und blaulicht erhält die Straße.

00:13:01: Rettungskräfte rennen das Haus, finden Karl Eckehardt, verfrachten ihn auf eine Trage und fahren ihn direkt ins Krankenhaus.

00:13:09: Susan wird erst vor Ort versorgt, muss dann aber auch ins Krankenhaus.

00:13:14: Die Ärzte stellen zwei tiefe Schnittverletzungen an ihren Unterschenkeln fest.

00:13:18: Ihre rechte Achilleszene ist komplett durchtrennt und muss operiert werden und wieder zusammengenäht.

00:13:24: Die linke Achilles-Szene ist glücklicherweise nur oberflächlich verletzt.

00:13:28: Karl Ecke hat allerdings, den hat's schlimmer getroffen, als er im Krankenhaus eintrifft, ist er bereits tot.

00:13:36: Ja, und ich hab ja beschrieben, dass das Ganze mit einer Machete passiert ist.

00:13:40: Ich hab dir mal ein Foto mitgebracht, wie eine Machete aussieht.

00:13:43: Also das ist jetzt nicht die genaue Tatwaffe, aber nur, dass du so ungefähr eine Vorstellung hast.

00:13:49: Ja, also man sieht, dass das ja eine wahnsinnig große ... Klinge ist mit einem im Vergleich relativ kleinen Griff und die wird halt quasi ist.

00:13:58: Obenrum einfach gerade und untenrum bis zur Spitze.

00:14:02: Dann macht das wie so eine Kurve und die wird so nach vorne ein bisschen breiter und hat aber eben an der einen Ecke eine ganz, ganz tolle Spitze.

00:14:08: Das sieht einfach wahnsinnig scharf aus.

00:14:11: Wenn du damit so richtig zuschlägst, das ist ja Wahnsinn.

00:14:14: Also es wundert mich nicht, dass der einfach sofort krass geblutet hat und das alles voller Blut war, weil diese Machete sieht wirklich richtig schlimm scharf und tödlich aus.

00:14:24: Ja.

00:14:24: Es ist irgendwie so wie eine Mischung zwischen Messer und Schwerk,

00:14:27: finde ich.

00:14:28: Ja, genau.

00:14:29: Also, man kann sich fast so ein bisschen wie so ein Instrument von einem Krieger oder so.

00:14:34: Ja, stimmt.

00:14:35: Aber es ist in jedem Fall ja ein grausamer Mord.

00:14:38: Also, vielleicht müssen wir noch mal einen Schritt zurückgehen.

00:14:40: Also, was sind Karl Eckehardt und Susan denn eigentlich für Menschen?

00:14:43: Also, warum könnte die jetzt jemand töten wollen?

00:14:46: Ja, lass uns erst mal über Karl Eckehardt sprechen.

00:14:47: Der ist im Jahr zwei tausendsechzehn, gerade achtundfünfzig Jahre alt.

00:14:51: Er ist Elektroingenieur in Sachsen und reist in Kenia in den Urlaub.

00:14:57: Als er dort in der Stadt Mombasa ankommt, findet er einen kleinen Laden, in dem eine Schneiderin arbeitet, die ab und an auch Massagen anbietet.

00:15:06: Die Frau heißt Niam Mokami, ist in Kenia geboren und gerade zweiundzwanzig Jahre alt.

00:15:13: Ihr Name ist Kenianisch, aber sie selbst hat sich den Namen Sosen als Rufnamen ausgesucht.

00:15:19: Susan ist in einem kleinen Dorf in Kinia geboren und lebt in einem Haus, zusammen mit ihren Eltern, für Brüdern und einer Schwester.

00:15:27: Es sind ziemlich ärmliche Verhältnisse, in denen sie aufwächst, außerdem verprügelt der Vater seine Kinder regelmäßig und auch die Tradition der weiblichen Beschneidung ist in der Familie normal.

00:15:39: Susan hat große Angst vor dieser blutschigen Tradition und deswegen trifft sie im Alter von gerade mal zwölf Jahren eine Entscheidung.

00:15:46: Sie plündert die Familienkasse und Flüchte zusammen mit ihrer Kleinschwester zu einer Tante nach Mombasa.

00:15:52: Dort besucht sie eine Schule und macht später eine Ausbildung zur Schneiderin und zur Masseurin.

00:15:58: Sie eröffnet irgendwann sogar einen eigenen Salon und in diesem Salon stolpert der Deutsche kein Eckehardt.

00:16:06: John R. mag die junge Frau, sie flirten jetzt, kommen sich näher und er verliebt sich in sie.

00:16:12: Die beiden verbringen einige Zeit zusammen.

00:16:14: Er besucht sie noch ein weiteres Mal und am achten Juni, zwei tausend sieben, heiraten die beiden und ziehen dann gemeinsam in eine Wohnung in Frankenberg.

00:16:23: Das ist ein Stück nordöstlich von Chemnitz.

00:16:27: Karl Eckehardt arbeitet recht viel.

00:16:29: Für seine Arbeit reiste immer wieder manchmal sogar mehrere Wochen in die Schweiz und Zosen bleibt dann in dieser Zeit allein zurück.

00:16:37: Sie arbeitet in Deutschland aber nicht mal Schneiderinnen, sondern besucht erst mal einen Deutschkurs und macht dann eine Ausbildung zur Pflegehilfskraft.

00:16:46: Also hier siehst du ein Foto von Susan und von Karl Eckehardt.

00:16:51: Also Susan ist... schwarz und

00:16:54: trägt eine

00:16:56: Bluse mit so, sieht aus wie Seesternchen da drauf oder so.

00:17:00: Sie hat richtig lockige Haare, trägt Ohrringe, hat sehr große Augen und sieht super sympathisch und freundlich aus auf diesem Bild.

00:17:09: Im Hintergrund, also sie steht vor einem Fenster, da ist auch irgendein Schild, vielleicht ist sie da in ihrem eigenen Geschäft zu sehen.

00:17:17: Und Karl Eckehardt sehen wir an einem Tisch sitzen, ich glaube in einem Garten.

00:17:21: Da stehen Teller und Aschenbecher auf dem Tisch, eine Flasche Bier, also vielleicht ein Sommerabend, wo sie vielleicht gegrillt haben oder zumindest draußen gegessen haben.

00:17:30: Er trägt so was wie ein Trikot, kann nicht so genau erkennen, was für eins, aber es sieht so ein bisschen so aus wie so eine Art Fußball-Trikot oder so.

00:17:38: Er ist dunkelhaarig, relativ braun gebrannt, vor zur Haare und er trägt Bart, also sehr sorgfältig rasiert, so eine Art Chocker-Bart ist es, glaube ich.

00:17:47: Ja, ich glaube auch, also ich weiß nicht, ob das die richtige Bezeichnung ist, aber es könnte auf jeden Fall hinkommen, ja.

00:17:52: Aber so richtig harmonisch muss man dazu sagen, ist die Ehe dabei nicht.

00:17:55: Karl Eckert und Susan, die streiten nämlich viel fast täglich eigentlich, aber trennen wollen sie sich trotzdem nicht.

00:18:02: Im Jahr zwei Tosent acht muss Karl Eckert einige Monate zu Hause bleiben.

00:18:07: Er hat eine Tuberkulose und kann deshalb nicht arbeiten.

00:18:10: Und das belastet die Beziehung sehr, denn Susan ist es ja eigentlich gewöhnt meist tun und lassen zu können, was sie will.

00:18:17: Erst als Kalleckert wieder gesund wird und auch wieder arbeiten kann, entspannt sich die Beziehung etwas.

00:18:23: Ein Punkt, der auch zu Diskussionen führt, Susan möchte unbedingt Kinder.

00:18:29: Sie ist inzwischen Mitte zwanzig.

00:18:31: Gleichzeitig fühlt sie sich in Deutschland aber auch noch nicht so ganz angekommen.

00:18:35: Eine Zeit lang geht sie deshalb auch zu einer Psychiaterin.

00:18:39: Aber Susan wird einfach nicht schwanger.

00:18:41: Tja, das belastet sie immer weiter.

00:18:44: Dann allerdings im Jahr zehnt zehn klappt es plötzlich.

00:18:48: ganz überraschend wird Susan schwanger und bringt im Januar zehnt elf eine Tochter zur Welt.

00:18:54: Okay, das heißt, dann könnte es doch eigentlich wieder ganz gut laufen zwischen den beiden.

00:18:58: Ja, nicht ganz.

00:18:59: Die beiden streiten immer noch und Karl Ecke hat auch einen echten Grund, sauer zu sein, denn er findet heraus, dass das Kind gar nicht von ihm ist.

00:19:08: Oh, also Susan ist fremdgegangen.

00:19:11: Ja, ganz genau.

00:19:12: Für seine Arbeit war Karl Eckhardt ja häufig in der Schweiz und Susan war da ziemlich lange allein.

00:19:18: Als sie im Jahr zehnt, dann eine Tupper-Party in Frankenberg besucht, lernt sie dort einen Mann kennen, mit dem sie sich ziemlich gut versteht.

00:19:27: Ja, nach der Party treffen sie sich dann wieder.

00:19:29: Es bleibt aber nicht bei einem More-Night-Stand, sondern die beiden sind irgendwann richtig zusammen.

00:19:34: Wie?

00:19:34: Richtig zusammen.

00:19:35: Also sie führende Beziehung, obwohl Susan noch verheiratet ist mit Karl Eckerhardt und die ja eigentlich auch noch zusammen sind, oder?

00:19:42: Ja, ja.

00:19:43: Also sie verheimlich diese Beziehung gegenüber ihrem Ehemann Karl Eckerhardt natürlich.

00:19:46: Der findet aber dann heraus, dass die Tochter von der er zuerst dachte, dass es seine eigene Tochter ist, nicht von ihm ist.

00:19:53: Und ist dann natürlich total wütend auf Susan.

00:19:55: Und die Ehe leidet dann noch mehr darunter unter diesem Betrug.

00:19:59: Aber Karl Eckerhardt, er liebt das Mädchen so sehr, als wäre es seine eigene Tochter.

00:20:04: Und deswegen reißt er sich zusammen und bleibt bei Sosen.

00:20:07: Er lässt sich nicht scheiden, sondern hält weiterhin an der Familie fest.

00:20:11: Und was ist mit dem echten Vater?

00:20:14: Der leibliche Vater des Mädchens, der heißt Jan Günther D., und als er Sosen kennenlernt, also im Jahr zehnt er sich.

00:20:20: im Jahr ist der Zweiunddreißig Jahre alt.

00:20:23: Er ist als Einzelkind aufgewachsen, hat einen Realschulabschluss gemacht und dann eine Lehre zum Tischler absolviert.

00:20:30: Danach geht er zur Bundeswehr, ist fast zwei Jahre dort, dann eine kurze Zeit arbeitslos, bis er schließlich einen Job bei einer Orthopädiefirma in Chemnitz findet.

00:20:41: Als er einundzwanzig Jahre alt ist, stirbt seine Mutter nach langer schwerer Krankheit.

00:20:45: Einige Zeit später findet sein Vater dann eine neue Partnerin, mit der sich Jan aber ganz gut versteht.

00:20:51: Er wohnt sogar im gleichen Haus mit seinem Vater.

00:20:53: Der Anfang der Zweitausende hatte auch eine Freundin, mit der er gemeinsam dort wohnt.

00:20:58: Als die Beziehung dann aber scheitert, zieht er in eine andere, eine kleinere Wohnung.

00:21:03: Und in seiner Freizeit ist Jan bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv, trifft sich häufig mit Freunden, gemeinsam trinken sie Bier und haben Spaß.

00:21:11: Und in seinem Nachbarort hat er einen Stamm lokal und außerdem trifft er jeden Dienstag seine Freundin einer Garage zum Reden und zum Trinken.

00:21:19: Jan kann man sagen, ist ein ziemlich geselliger Mensch mit vielen Freunden.

00:21:23: Er ist liebevoll und hilfsbereit.

00:21:26: John also erfährt, dass Susan von ihm schwanger ist, er freut er sich total, er hofft, dass Susan Karl Eckhardt verlässt und eine echte Beziehung mit ihm beginnt, denn er liebt Susan und wünscht sich eine Familie mit ihr.

00:21:39: Er richtet dafür auch seine Wohnung kindgerecht ein, kauft Spielzeug und ein Doppelbett, aber Susan verlässt ihren Ehemann nicht.

00:21:49: Jan ist am Boden zerstört, weil er Susan aber liebt und seine Tochter nicht verlieren will, akzeptiert er die Situation.

00:21:57: Susan kommt ihn häufig besuchen, sie spielen dann mit der Tochter in einer Wohnung oder im Garten oder besuchen die Großeltern.

00:22:04: Wenn Susan und Jan sich Nachrichten schreiben, dann nennen sie sich selbst Mama und Papa und schreiben auch sehr vertraut miteinander.

00:22:12: Außerdem unterstützt er Susan finanziell, indem er seine Unterhaltspflicht nachgeht.

00:22:17: Ja, da muss man jetzt aber aus Sicht der beiden Männer auch schon sehr tolerant sein, also dass man das so erträgt, dass sie quasi einfach das macht, was sie will, behält ihren Mann und ihren Liebhaber irgendwie auch.

00:22:27: Und der kann dann mal mit der Tochter spielen und dann fährt sie wieder nach Hause zu ihrem Mann.

00:22:32: Also es ist schon irgendwie krass.

00:22:33: Auf der anderen Seite, es klingt ja eigentlich ganz harmonisch.

00:22:37: Ja, also wenn wirklich alle drei Parteien damit zufrieden wären, dann wäre es ja auch in Ordnung.

00:22:41: Aber so ist es nicht ganz.

00:22:44: Zumindest Jan ist nicht zufrieden.

00:22:46: Er möchte natürlich, dass Susan ihr Mann verlässt.

00:22:49: Das tut sie nicht, aber er will sie auch nicht dazu drängen.

00:22:53: Trotzdem bringt er eine Trennung immer wieder ins Gespräch und eigentlich ist die Ehe von Susan und Karl Eckert ja auch nicht wirklich glücklich.

00:23:00: Susan denkt selbst schon oft über eine Trennung nach, weil sie sich ziemlich eingeengt fühlt, seit ihr Mann durch seine Krankheit ja immer mehr zu Hause war.

00:23:08: Wenn Jan dann sagt, sie können sich doch einfach scheiden lassen, dann zögert sie aber.

00:23:13: Ja, die ganze Situation geht irgendwie nicht vor und nicht zurück.

00:23:16: Jan, der ist davon genervt, will Susan aber nicht weiter drängen.

00:23:21: Dann ändert sich die Lage plötzlich.

00:23:23: Es ist der Sommer, als Susan plötzlich sagt, dass ihr Ehemann weg muss.

00:23:29: Jan hört sich das Ganze an, will aber eigentlich gar nichts damit zu tun haben.

00:23:34: Susan gefällt es nicht und darum setzt Jan immer mehr unter Druck.

00:23:38: Als sie gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Tochter nach Kenia reist, schreibt sie Jan zum Beispiel Nachrichten, dass er die gemeinsame Tochter nie wieder sehen würde, wenn er jetzt nichts unternimmt.

00:23:48: Sie schreibt, dass sie die Tochter in Kenia lassen werde.

00:23:50: Ja, und dann bekommt Jan eben doch Panik.

00:23:54: Also lässt er sich auf die Überlegungen von Susan ein.

00:23:57: Sie will Karl Eckhardt loswerden und denkt darüber nach, einen Auftragsmörder zu engagieren oder ihren Mann mit einer Überdosis Crystal Meth zu töten.

00:24:07: So wirklich umsetzen kann sie das aber nicht.

00:24:10: Sie hat nicht die passenden Kontakte und auch keine Waffe.

00:24:14: Aber dann ändert sich etwas.

00:24:16: Susan wird nämlich wieder schwanger.

00:24:18: Ah, und ist das Kind wieder von Jan oder diesmal von ihrem Ehemann?

00:24:23: Ja, das ist die große Frage.

00:24:24: Also, Sosen sagt beiden nämlich, dass das Kind jeweils von ihm sei, also ihrem Ehemann und Jan.

00:24:31: Kalecka zweifelt aber daran, er ist inzwischen achtundfünfzig Jahre alt und nachdem seine Frau ihn schon beim ersten Kind betrogen hat, glaubt er nicht so ganz daran, dass er diesmal wirklich der Vater sein soll.

00:24:41: Jan dagegen freut sich.

00:24:43: Er träumt ja davon, eine Familie mit Sosen und der gemeinsamen Tochter aufzubauen.

00:24:48: und das Sosen jetzt wieder schwanger ist, das macht ihn sehr glücklich.

00:24:51: Dazu kommt, dass Sosen und er jetzt immer häufiger darüber reden, gemeinsam ein Haus zu bauen oder ein Haus zu kaufen.

00:24:58: Tatsächlich aber und jetzt halte ich fest, ist das Kind in Sosens Bauch weder von Karl Eckehardt noch von Jan.

00:25:05: Nicht deine Ernst, sie hat also noch mehr Lover.

00:25:07: Ja, es ist wirklich nicht zu glauben.

00:25:09: Weil sie in ihrer Ehe so unglücklich ist und weil Jan sie sexuell nicht befriedigen kann, wie sie es gerne hätte, hat Susan sich auf einigen Dating-Apps angemeldet und so einen weiteren Mann kennengelernt.

00:25:21: Der allerdings weiß nicht, dass sie verheiratet ist und dass sie eine Tochter hat, die wiederum einen anderen Vater hat.

00:25:27: Er glaubt, dass er der Einzige ins Hosensleben ist und dass die beiden eine Beziehung führen.

00:25:32: Also es klingt schon wirklich nach einem logistischen Aufwand, also wenn du nicht nur ein Doppelleben führst oder zwei Beziehungen, sondern sogar noch eine Dritte dazu.

00:25:40: Sondern drei.

00:25:42: Das musste erst mal hinkriegen, dass dann alle das nicht so richtig checken.

00:25:45: Also gut, die ersten beiden haben es ja voneinander gecheckt, aber der Dritte jetzt, ja, Wahnsinn.

00:25:50: Ja.

00:25:51: Also der glaubt wie gesagt, dass die beiden eine Beziehung zu zweit führen.

00:25:54: Stattdessen ist er für Sosen aber nur ein Mittel zum Zweck.

00:25:58: Sie möchte Sex und ein weiteres Kind und beides bekommt sie von ihm.

00:26:03: Das Ganze bleibt aber nicht lange geheim.

00:26:06: Karl Eckert ist, wie gesagt, sehr misstrauisch und glaubt nicht so wirklich, dass das Kind von ihm ist.

00:26:10: Doch Jan wird misstrauisch.

00:26:12: Denn er bekommt mit, dass Susan mit einem anderen Mann schreibt.

00:26:16: Das führt also auch zu Konflikten.

00:26:19: Susan

00:26:19: weiß sich jetzt nicht anders zu helfen.

00:26:21: Sie bittet Jan, ihren Liebhaber, also Mann Nummer drei umzubringen, damit sie eine Beziehung führen können.

00:26:28: Hä?

00:26:28: Okay, das wird jetzt langsam unübersichtlich.

00:26:30: Also erst überlegt sie, ihren Ehemann loszuwerden, dann hat sie noch ein Liebhaber, der nichts von den anderen beiden weiß und dann trennt sie sich nicht einfach, sondern überlegt sich, den könnte man umbringen.

00:26:40: Ja, genau.

00:26:40: Das ist

00:26:41: aber auch irgendwie absurd, oder?

00:26:43: Was sagt Jan jetzt dazu?

00:26:44: Also macht er diesmal

00:26:46: mit?

00:26:47: Nee, Jan tötet den Liebhaber zum Glück nicht, aber er macht etwas anderes, um den Forderungen von Susan endlich nachzugeben.

00:26:54: Susan hat Jan den Schlüssel zu der Wohnung des Liebhabers gegeben.

00:26:57: der der Vater ihrer zweiten Tochter ist.

00:26:59: Jan weiß das zu diesem Zeitpunkt noch nicht, setzt aber trotzdem einen ziemlich gefährlichen Plan um.

00:27:05: Und zwar hat Janis geschafft, Crystal Meth zu bekommen, dafür ist er nämlich extra nach Tschechien gefahren und hat die Drogen dort gekauft.

00:27:13: Dann hat er das Crystal in alte Plastikspritzen gefüllt.

00:27:16: Jetzt transportiert er die Droge in die Wohnung von Mann Nummer drei und spritzt die Flüssigkeit in die Kaffeemaschine.

00:27:22: What?

00:27:23: Danach verlässt er dann die Wohnung.

00:27:24: Ja, es ist unfassbar.

00:27:26: Aber es nimmt zum Glück zumindest bei diesem Mann ein gutes Ende.

00:27:29: Wenn als der Mann sich am Morgen einen Kaffee macht und einen Schluck nimmt, stellt er die Tasse sofort wieder weg.

00:27:34: Der Kaffee schmeckt nämlich anders als sonst, viel bitterer.

00:27:37: Also lässt er die Tasse stehen und fährt zur Arbeit.

00:27:41: Auf dem Weg dorthin geht es ihm aber zusehends schlechter.

00:27:44: Einerseits fühlt er sich euphorisch, andererseits spürt er sein Herz wie verrückt schlagen und sein Blutdruck steigen.

00:27:51: Statt zur Arbeit fährt er zu seinem Hausarzt, der schickt ihn sofort ins Krankenhaus.

00:27:57: Die Ärzte dort nehmen ihm Blut ab, dass sie ins Labor schicken, sie behalten ihn sogar eine Weile da und fragen, ob er vielleicht Erfahrungen mit Drogen habe.

00:28:06: Er verneint das und die Ärzte glauben ihm.

00:28:09: Als die Blutergebnisse aus dem Labor allerdings zurückkommen, stellen sie fest, dass er Mediamphetamin in seinem Blut hat.

00:28:16: Oh, und verfolgen die Ärzte das dann weiter?

00:28:18: Nee, er fährt nach Hause und das Ganze wird dann nicht weiter verfolgt.

00:28:22: Er hat Glück, dass er das Ganze überlebt

00:28:24: hat.

00:28:24: Aber schon krass, ich meine, es zeigt ja schon, wozu Jan so fähig ist.

00:28:29: Ich meine, mir wird immer noch nicht so ganz klar, wie das jetzt alles mit dem Mord an Karl Eckerhardt zusammenhängt.

00:28:34: Also hat er den Mord begangen?

00:28:37: Also als Susan, nachdem ihre Achillesenia verarztet wurden, vernommen wird, aber auch schon vorher ging über der Polizei und Rettungssanitätern, sagt sie immer wieder, dass es dreimaskierte Männer waren, die plötzlich in ihrem Wohnzimmer standen und mit einer Machete ihren Mann getötet haben.

00:28:53: Also sie spricht nicht von Jan, sondern sie hat diese dreimaskierten Männer gesehen.

00:28:57: Okay, und was findet die Polizei heraus?

00:28:59: Ich meine, die haben sich ja den Tatort angeschaut, also gibt's da irgendwelche Hinweise?

00:29:04: Also die Polizei kommt relativ schnell an, wenige Minuten, nachdem Susan und der Nachbar, zu dem sie es ja noch geschafft hat, den Notruf gewählt haben.

00:29:12: und während sich der Rettungsdienst um Karl Eckhardt und Susan kümmert, beschäftigen sich die Polizisten dann damit, die Spuren zu sichern.

00:29:18: Und sie finden tatsächlich auch einiges.

00:29:21: Nur ein kleines Stück von der Stelle entfernt, wo Karl Eckhardt lag und sich eine große Blutlache auf dem Boden gebildet hat, liegt nämlich eine Taschenlampe.

00:29:30: Eine Polizeibeamtin entdeckt und sichert diese Lampe.

00:29:34: Es ist eine schwarze Stabtaschenlampe mit Elektroschockerfunktion.

00:29:38: Was weitere Spuren angeht, ist es allerdings schwierig.

00:29:42: Die Spurensicherung entdeckt einen Fußabdruck, der aber später einem der Rettungskräfte zugeordnet werden kann, der versehentlich in Blut getreten ist.

00:29:51: Es gibt keine Spuren, die auf einen Kampf entdeuten und die Haustür und die Terrastentür sind auch nicht beschädigt.

00:29:58: Das alles macht die Polizeibeamten jetzt skeptisch.

00:30:01: Also wie sollen drei Männer unbemerkt ins Haus gelangt sein, ohne eine Tür aufgebrochen zu haben?

00:30:07: Wie sollen sie ohne Spuren zu hinterlassen, ein Mann ermordet und eine Frau verletzt und dann wieder verschwunden sein?

00:30:14: Langsam werden erste Zweifel laut und die Polizisten weiten ihre Suche jetzt aus.

00:30:21: Dabei entdecken sie bei einer Routinekontrolle der Autos, die zum Tatzeitpunkt in der Nähe waren, das Auto von Jan.

00:30:27: Und dann fügt sich eins zum anderen.

00:30:30: Denn während der Vernehmung hat das Susen beiläufig erwähnt, dass Jan vielleicht einer der Täter sein könnte.

00:30:37: Und die Beamten erinnern sich, dass eines von Susens Kindern von Jan ist.

00:30:43: Und dann noch das Auto, das in der Straße steht, also für die Polizeibeamten, sind das jetzt genügend Indizien.

00:30:49: Sie entscheiden, dass sie Jan zu einem Verhör einladen wollen.

00:30:52: Erst einmal aber nur als Zeugen.

00:30:55: Am vierzehnten September, also nur einen Tag nach der Tat, vernehmen einen Kriminaloberkommissar und eine Kriminaloberkommissarin Jan.

00:31:04: Sie fragen ihn, was er am Tartag so getrieben hat.

00:31:08: Jan erzählt von der Beziehung zu Susan und erzählt, dass sie ihn am Nachmittag mit beiden Töchtern besucht habe.

00:31:14: Sie waren gemeinsam im Garten, haben gespielt, bis Susan und die Kinder dann gegen achtzehn Uhr gegangen seien.

00:31:19: Er selbst, sagt er, habe dann noch etwa eine Stunde im Garten verbraucht und sei dann nach Hause gegangen und habe mit der Tat absolut nichts zu tun.

00:31:28: Eigentlich ja ganz clever.

00:31:29: Ich meine, es gibt nur Susan und die Kinder als Zeugen.

00:31:32: Und Susan würde ja vermutlich jetzt nicht gegen ihn aussagen.

00:31:35: Wie geht es denn weiter?

00:31:36: Es gibt jetzt noch eine zweite Vernehmung.

00:31:38: als Zeuge also eine Woche später, am XXI.

00:31:42: September, da sitzt Jan, derselben Kriminalkommissarin und einer neuen Polizeihauptmeisterin gegenüber.

00:31:49: An diesem Tag ist er aber nicht so gefasst wie bei der ersten Vernehmung.

00:31:53: Im Gegenteil, dieses Mal wirkt er nervös, vermeidet den Blickkontakt und hat Schweißflecken auf dem Hemd.

00:32:00: Die Polizistinnen führen ihre Vernehmung durch, merken aber, dass irgendwas los ist.

00:32:06: In einer Raucherpause passiert dann etwas, womit vermutlich niemand gerechnet hat.

00:32:10: Jan und die Polizei-Hauptmeisterin sind einen Moment allein im Vernehmungszimmer und plötzlich spricht Jan die Polizistin an.

00:32:18: Er sagt, ich war das.

00:32:20: Ich habe das mit Karl Ecker hat gemacht.

00:32:22: Ach, er gesteht.

00:32:24: Ja, er gibt jetzt tatsächlich zu, dass er der Täter ist.

00:32:28: Ja, die Polizeibeamtinnen, die sind natürlich erst mal komplett überrascht, aber dann reagieren sie schnell und erklären ihm, dass er jetzt kein Zeuge, sondern ein Beschuldigter ist und welche Rechte er hat.

00:32:39: Am einundzwanzigsten September, also noch am selben Tag, findet dann seine erste Befragung als Beschuldigter statt.

00:32:46: Und Jan packt aus.

00:32:48: Er schwitzt immer noch sehr, ist unglaublich nervös, aber er hat sich entschieden zu reden.

00:32:54: Jan erzählt, dass er der einzige Täter ist, er sagt, er sei durch die geöffnete Haustür reingekommen, von dort in den Keller gegangen und habe sich dort versteckt.

00:33:03: Irgendwann schleicht er sich die Kellertreppe hinauf nach oben und sieht dabei, wie Susan und Karl Eckert auf dem Sofa Sex haben.

00:33:11: Die beiden bemerken ihn nicht, als er mit der Machete in der Hand zum Sofa schleicht und deswegen ist es für ihn auch leicht, plötzlich aufzutauchen und Karl Eckert die Kehle durchzuschneiden.

00:33:21: Okay, krass.

00:33:22: Und glauben ihm die Frauen das?

00:33:25: Also das meiste glauben sie auf jeden Fall.

00:33:26: Sie finden, dass seine Erklärung schon Sinn ergeben.

00:33:29: Aber gleichzeitig wundern sie sich auch, weil Susan ja immer von drei Tätern gesprochen hat.

00:33:35: Jan plötzlich sagt, dass er alleine war.

00:33:38: Also fragen sie weiter nach.

00:33:39: Zum Beispiel wollen sie wissen, warum Jan die Tat im Haus der Familie durchgeführt hat, als Susan und die Kinder ja noch da waren.

00:33:47: Er hatte Karl Ecke hat ja auch an einem anderen Ort und zu einem anderen Zeitpunkt umbringen können.

00:33:52: Außerdem finden sie es merkwürdig, dass Susan ihn nicht an seine Bewegung und an seiner Körperhaltung erkannt haben will, denn schließlich ist er ja auch der Vater der Tochter.

00:34:01: Und was sagt er dazu?

00:34:03: Ja, darauf hat er keine plausible Erklärung und die Vernehmerin, die bekommen jetzt das Gefühl, dass er ihnen immer noch irgendwas verschweigt.

00:34:11: Also treffen sie eine Entscheidung.

00:34:13: Sie machen Jan jetzt ein Angebot.

00:34:16: Jetzt muss man dazu sagen, wir haben ja schon bei einigen Fällen über solche sogenannten Angebote gesprochen, die bei Vernehmungen gemacht werden können.

00:34:25: Zum Beispiel bei unserem Halloween-Fall, da hat ein Zeuge sehr detailliert ausgesagt, obwohl er ja sogar selbst geholfen hat, die Leiche zu verstecken.

00:34:32: Er wurde letztendlich da nicht verurteilt, aber jetzt sind wir hier in Deutschland und da sind die Regeln dann noch mal ein bisschen anders als in den USA.

00:34:39: Aber auch hier gibt es Möglichkeiten der Strafmilderung und genau darüber haben der Verteidiger von Jan und die Polizeibeamtinnen gesprochen.

00:34:47: In Deutschland sind solche Deals im Strafgesetzbuch festgeschrieben und ich zitiere mal kurz aus dem Strafgesetzbuch Paragraf forty-six.

00:34:55: Also da heißt es, wenn der Täter einer Straftat, die mit einer mindestens erhöhten Freiheitsstrafe oder mit lebenslanger Freiheitsstrafe bedroht ist, Durch freiwilliges Offenbaren seines Wissens wesentlich dazu beigetragen hat, dass eine Tat, die mit seiner Tat im Zusammenhang steht, aufgedeckt werden konnte, kann das Gericht die Strafe mildern.

00:35:16: Der Paragraf geht ja noch ein bisschen weiter, aber im Grunde besagt erfolgen ist.

00:35:20: Wenn jemand bei einer schweren Straftat mitgemacht hat, dann kann er eine mildere Strafe bekommen, aber nur, wenn er freiwillig hilft, die Tat oder eine geplante ähnliche Tat aufzudecken oder zu verhindern.

00:35:33: Je früher und hilfreicher er das tut, desto stärker kann das Gericht seine Strafe senken.

00:35:38: Sobald der Prozess aber offizielle öffnet ist, ist es zu spät, also dann gibt es keine Strafmeldung mehr.

00:35:44: Okay, und das bekommt Jan jetzt also angeboten, also sagt er dann noch mehr aus?

00:35:49: Nee, angeboten bekommt er das nicht wirklich diese Strafmeldung, er wird nur darüber informiert, es wird darüber gesprochen, dass es eben diese Möglichkeit gibt.

00:35:58: Allerdings scheint ihm dieses Wissen auszureichen.

00:36:01: Denn jetzt pakt Jan richtig aus.

00:36:04: Er erzählt, wie der ganze Mord abgelaufen ist.

00:36:07: Plötzlich spricht er ganz frei, ohne Nervosität und ohne Denk- oder Rauchabhausen, was er erlebt hat.

00:36:13: Und dabei nennt er einen Detail, das er zuvor nicht erwähnt hat.

00:36:17: Jan sagt, dass der Mord von ihm zwar ausgeführt wurde, geplant habe das Ganze aber Susan.

00:36:25: Ja, okay.

00:36:26: Wir haben es ja vorhin schon gehört.

00:36:27: Sie hatte ja am Anfang schon gesagt, dass sie ihn gebeten hat, sozusagen Karl Ecker hat verschwinden zu lassen.

00:36:34: Also steckt sie hinter dem ganzen Plan.

00:36:36: Genau.

00:36:37: Sie hat alles geplant und Jan hat es am Anfang geheimhalten wollen, um sie zu schützen, damit die Töchter bei der Mutter bleiben dürfen.

00:36:44: Also ja, fast total selbstlos, aber jetzt redet er doch.

00:36:49: Er berichtet, wie Jan und Zosen sich kennengelernt haben.

00:36:51: Jan verliebt sich in Susan, aber sie erwidert die Gefühle nicht so stark.

00:36:56: Dennoch werden die beiden ein Paar und Jan ist überglücklich, als Susan von ihm schwanger wird.

00:37:01: Erst später erfährt er, dass Susan eigentlich verheiratet ist.

00:37:05: Sie verspricht ihm aber, ihren Mann zu verlassen.

00:37:08: Jan hofft also, dass es bald zur Scheinung kommt und Susan und die gemeinsame Tochter dann zu ihm ziehen.

00:37:14: Aber das passiert nicht.

00:37:16: Susan bleibt bei Karl Eckehardt und Jan bleibt alleine.

00:37:20: Immerhin sieht er seine Tochter regelmäßig und weil ihm das sehr wichtig ist, gibt er sich mit der Situation auch zufrieden.

00:37:26: So ganz glücklich ist Susan aber ja nicht, wie wir wissen.

00:37:30: Ab etwa zwei Tausend dreizehn sagt sie immer wieder zu Jan, dass ihr Mann getötet werden muss.

00:37:35: Jan erklärt Susan dann, dass sie sich auch scheiden lassen kann, aber darauf hört sie nicht.

00:37:39: Immer wieder redet sie über eine Tötung, zum Beispiel indem sie bei einer Autofahrt ins Lenkrad greift, indem sie ihr Mann vergiftet oder ihn erschießen lässt.

00:37:49: Also, das sind so Fantasien, die sie ihm davor spinnt.

00:37:51: Jan nimmt das Ganze aber nicht so wirklich ernst.

00:37:54: Aber ab dem Sommer zweitausendfünfzehn, da wird das Drängen von Zosen immer stärker.

00:38:00: Und jetzt hat sie sich ein neues Druckmittel überlegt.

00:38:02: Sie sagt, Jan darf seine Tochter nur noch sehen, wenn Karl Eckehardt stirbt.

00:38:07: Ansonsten, sie war ja auf der Reise in Kenia, werde sie die Tochter mit nach Afrika zurücknehmen.

00:38:13: Jan steht also ziemlich unter Druck.

00:38:15: Deswegen versucht er erst, den neuen Liebhaber von Susan mit Crystal Meth zu vergiften, also das gibt er ja alles zu, was ich dir vorhin schon erzählt habe.

00:38:22: Das hat aber ja nicht funktioniert.

00:38:24: Übrigens hat er eine Portion Crystal Meth auch an Susan gegeben, die damit wiederum selbst versucht hat, Karl Eckhardt zu töten, aber auch das hat nicht geklappt.

00:38:34: Karl Eckhardt lebt im Sommer.

00:38:36: Also immer noch und Susan will das Jan, das ändert.

00:38:40: So, und wir sind jetzt im Sommer, und Jan erzählt dem Polizeibeamten, wie er die Zeit vor der Tat erlebt hat.

00:38:48: Am Morgen des zwölften September ist Jan in seinem Garten.

00:38:51: Er ist schon früh morgens dort und arbeitet.

00:38:54: Gegen Mittag bekommt Jan an Besuch.

00:38:56: Susan kommt vorbei und bringt ihm ein Rasenmeer, dann fährt sie wieder weg.

00:39:01: Jan mährt den Rasen, bis Susan gegen fünfzehn Uhr wieder auftaucht.

00:39:06: Diesmal hat sie die beiden Kinder dabei und die vier machen es sich im Garten gemütlich.

00:39:11: Damit Zosen eine Pause bekommt, geht Jan später mit dem Baby eine Runde spazieren.

00:39:16: Er ist noch unterwegs, da ruft Zosen ihn an, weil plötzlich zwei Männer im Garten stehen.

00:39:22: Jan kommt zurück und erkennt den Gartenvorstand und den alten Gartenpächter.

00:39:27: Die drei klären ein paar Formalitäten, dann fahren die Männer wieder und Jan, Zosen und die Kinder spielen noch eine Weile im Garten.

00:39:34: Sie haben eine Luftmodratze dort aufgeblasen, sitzen drauf und plaudern ein bisschen.

00:39:39: Plötzlich aber ändert sich die Stimmung.

00:39:41: Susan schlägt auf einmal einen ganz anderen Ton voll an, denn sie möchte Jan etwas Wichtiges erzählen.

00:39:48: Sie beugt sich zu Jan hinüber und erklärt ihren Plan.

00:39:51: Und der Plan klingt wirklich unfassbar.

00:39:54: Susan hat nämlich eine Machete besorgt und diese im Fitnessraum in ihrem Keller deponiert.

00:40:00: Sie will, dass Jan durch eine angelehnte Tür in ihr Haus kommt und sich im Keller versteckt, bis ihm ein Zeichen gibt, dass er hochkommen darf.

00:40:08: Sie selbst will Karl Eckhardt ablenken.

00:40:10: Jan soll dann zu den beiden kommen und Karl Eckhardt die Kehle durchschneiden.

00:40:14: Das ist ja nun wirklich ein echt krasser Plan.

00:40:18: Was sagt denn Jan dazu?

00:40:19: Jan findet den Plan auch wirklich krass.

00:40:22: Er ist total entsetzt.

00:40:23: Er macht Susan dann deutlich, dass er das nicht machen kann.

00:40:26: Er will nicht mitmachen, er will kein Mörder sein.

00:40:28: Immer wieder sagt er, dass er das nicht möchte, aber Susan wiederholt immer wieder diesen Plan und sie besteht darauf.

00:40:36: Weil das ganze Gespräch zu nichts führt, geht sie dann irgendwann mit den Kindern.

00:40:40: Jan arbeitet noch eine ganze Weile im Garten, dann packt auch er seine Sachen zusammen und geht nach Hause.

00:40:46: Jetzt ist ja bislang noch nicht so viel passiert.

00:40:49: Das wäre dann ja eigentlich der ideale Moment, um vielleicht mal die Polizei zu benachrichtigen.

00:40:53: Also warum hat Jan das nicht gemacht?

00:40:55: Ja dafür gibt es ehrlich gesagt keine genaue Erklärung, also er tut es auf jeden Fall nicht.

00:41:00: Er ermordet ihn aber auch nicht, zumindest nicht an diesem Tag.

00:41:03: Aber dann passiert am dreizehnten September, also am Tag danach, fast dasselbe wieder.

00:41:08: Wieder ist Jan im Garten und arbeitet, als Susan vorbei kommt.

00:41:12: Sie bringt ihm jetzt selbst gepressten Saft mit und kommt später mit dem Baby vorbei.

00:41:17: Dann setzen sich die beiden hin und reden und Susan erklärt wieder, dass Jan ihren Mann endlich töten soll.

00:41:24: Diesmal ist sie noch dringender.

00:41:26: Warum das?

00:41:26: Also hat sich etwas geändert?

00:41:29: Ja, Susan sagt nämlich, Jan muss den Mord unbedingt an diesem Tag begehen, komme was volle.

00:41:35: Ihre Begründung lautet, zwei Tage später soll der Gerichtstermin stattfinden, bei dem die Vaterschaft des Babys festgestellt wird.

00:41:42: Und bei dem Termin würde Karl Ecke dann herausfinden, dass das Baby nicht von ihm ist.

00:41:46: Und das sagt Jan so.

00:41:48: Also da hat sie ihn ja schon ordentlich unter Druck gesetzt.

00:41:50: Was macht Jan dann?

00:41:51: Jan ist total durch den Wind, er ist komplett durcheinander, läuft ziellos durch den Garten.

00:41:56: Dann packt er seine Sachen zusammen und geht nach Hause.

00:41:59: Dort geht er erstmal in den Keller und holt sich eine Flasche Bier, die noch im Keller ist und die er dort trinkt.

00:42:05: Dann setzt er sich auf die Bank vor seinem Haus und trinkt noch eine Flasche Bier.

00:42:09: Weil er immer noch komplett durcheinander ist, geht er zu einem Freund, der in der Nähe eine Garage hat, und dort trinken sie gemeinsam weiter.

00:42:18: Um zwanzig Uhr fünfundvierzig hat Jan sechs Flaschen getrunken.

00:42:22: Da klingelt plötzlich das Handy.

00:42:25: Das Handy hat Susan Jan gegeben, weil man damit günstiger telefonieren könne, hat sie gesagt.

00:42:30: Jan geht dran und spricht mit Susan, die ihn fragt, ob am Abend alles klar geht.

00:42:36: Sie sprechen kurz und legen dann auf.

00:42:39: Jan kann nicht mehr klar denken.

00:42:41: Wie mechanisch greift er nach der Sporttasche seiner Tochter, die noch bei ihm nickt?

00:42:46: Dann holt er eine Taschenlampe, eine Sturmmaske und Gummihandschuhe.

00:42:50: Wie in Trance geht er in den Keller und holt sein E-Bike.

00:42:54: Fünfzehn Minuten nach dem andere von Zosen ist Jan unterwegs in Richtung Ebersdorf.

00:42:59: Das Licht von seinem Fahrrad funktioniert nicht, also hält er die Taschenlampe beim Fahren in der Hand.

00:43:04: Da bekommt er eine SMS.

00:43:06: Diese SMS ist von Zosen und sie fragt, wo Jan bleibt.

00:43:11: Jan tippt schnell eine Antwort und kommt wenig später am Haus an.

00:43:16: Über den Hof geht er zur Haustür, die nur angelehnt ist und von dort geht er in den Keller und dann in den Fitnessraum.

00:43:23: Da kommt Susan die Treppe hinunter und zeigt Jan eine orange-rote Tüte, in der eine Machete liegt.

00:43:29: Jan hört zu, nickt und als Susan sagt, sie will erst noch mit ihr Mann zu Abend essen, setzt er sich hin und startet an die Wand.

00:43:37: An dieser Wand, deiner da sich noch dran, hängen afrikanische Masken.

00:43:42: Einige Zeit vergeht, dann kommt Susan wieder die Treppe hinunter.

00:43:46: Sie sagt, dass ihr Mann noch auf die Toilette geht und dass es noch eine Weile dauern kann und dann geht sie wieder.

00:43:52: Jan sitzt jetzt also weiter allein im Keller und fragt sich, was er da eigentlich tut.

00:43:57: Plötzlich kommt ihm alles komplett absurd vor und er zweifelt an allem.

00:44:02: Trotzdem aber bleibt er.

00:44:04: Jan wartet und wartet und wird langsam ungeduldig.

00:44:08: Gleichzeitig kann er sich aber nicht dazu durchringen, zu gehen.

00:44:12: Also bleibt er sitzen.

00:44:14: Als Susan das dritte Mal die Kellertreppe zu ihm hinunterkommt, sagt sie, das Kalleck hat auf der Terrasse sitzt und raucht.

00:44:21: Dann geht sie wieder.

00:44:22: Jan wartet weiter und hört, wie Karl Ecker draußen telefoniert.

00:44:26: Als Susan dann zum vierten Mal in den Keller kommt, sagt sie die Worte, auf die Jan so lange gewartet hat.

00:44:32: Es ist soweit.

00:44:33: Sie geht die Treppe wieder hoch.

00:44:35: Jan soll noch etwa zehn bis fünfzehn Minuten warten und dann mit der Machete ins Wohnzimmer kommen.

00:44:42: Also bereitet Jan sich vor.

00:44:45: Er steht auf, zieht die Handschuhe an, setzt die Sturmhaube auf und geht zehn Minuten später mit der Machete in der Hand die Kellertreppe hinauf.

00:44:55: Ach krass, er zieht das also wirklich durch.

00:44:58: Diese Machete, die sie ihm da hingelegt hat, woher kommt die?

00:45:01: Die Macheta-Zosen für Jan extra dort im Keller deponiert, wo genauso die jetzt her hat, das weiß man nicht.

00:45:08: Aber man kann sich, ich habe es mal recherchiert, einfach tatsächlich bei Amazon kaufen oder auch im Baumarkt.

00:45:12: Jedenfalls hatte sie Jan die Waffe schon einige Monate zuvor gegeben, damit er sie bei seiner Arbeit schärfen kann.

00:45:18: Da hatte er nämlich eine Schleifmaschine.

00:45:20: Er hat das auch gemacht, hat ihr die Machete zurückgegeben und jetzt hat er genau diese Machete wieder in der Hand.

00:45:26: Also von der er ja weiß, dass sie ziemlich scharf ist.

00:45:30: Jetzt aber, um den Ehemann seiner Geliebten zu töten.

00:45:35: Bevor Jan ins Wohnzimmer geht, zieht er noch seine Schuhe aus.

00:45:39: Er schaut um die Ecke und sieht Karl Ecke hart auf der Couch liegen.

00:45:42: Über ihm ist Zosen.

00:45:45: Jan schleicht sich von hinten an die beiden an.

00:45:48: Kurz bevor er bei ihnen steht, schaut Zosen auf, sieht Jan und nickt ihm zu.

00:45:55: Jan steht an der Couch.

00:45:57: Zögert kurz, weil er durch die Strumpfmaske nicht so gut sehen kann, dann hebt er die Machete an.

00:46:02: Er hält den Griff in der rechten Hand, in der linken hat er die Spritze der Klinge.

00:46:06: Dann setzt er die Klinge an den Hals von Karl Eckehardt und zieht sie einmal ganz durch.

00:46:12: Plötzlich springt Zosen auf.

00:46:13: Die Klinge hat ihre Knöchel verletzt.

00:46:16: Dann springt auch Karl Eckehardt auf und greift nach der Machete.

00:46:19: Jan hält die Machete aber weiter fest.

00:46:21: Die Männer taumeln durch den Essbereich und stürzen zu Boden.

00:46:25: Im Augenwinkel sieht Jan, dass Zosen ihr Handy gezückt hat und den Notruf fehlt.

00:46:29: Plötzlich bekommt er Panik.

00:46:31: Das hatten die beiden vorher nämlich nicht so besprochen.

00:46:34: Also läuft er zur Kellertür, zieht die Maske und die Handschuhe aus und seine Schuhe an.

00:46:38: Er packt die Machete in die Tüte und läuft durch die offenstehende Haustür zu seinem E-Bike.

00:46:44: Er steigt auf das Rad und fährt los hin zu seinem Garten.

00:46:48: Dort zieht Jan sich aus.

00:46:50: Seine komplette Kleidung ist blutverschmiert.

00:46:53: Er zieht alles aus und verbrennt die Kleidung im Kamin.

00:46:56: Dann zieht er sich frische Kleidung an und fährt zu einem Wehr in der Nähe, in dem er die Machete versenkt.

00:47:02: Danach fährt er wieder zurück in den Garten.

00:47:05: Die Kleidung ist inzwischen im Kamin verbrannt, also reinigt er den Kamin und wirft die Aschen ein Mülleimer in der Nähe.

00:47:11: Dann fährt Jan nach Hause.

00:47:13: Das ist schon echt ein ganz schön heftiger Ablauf, also auf der einen Seite dieser Mord an sich, aber dann auch noch, wie er das ja so einigermaßen abgeklärt dann durchzieht, also dann noch so die Sachen zu verbrennen, die Machete zu versinken, also schon krass.

00:47:26: Wird er denn angeklagt?

00:47:28: Ja, die Hauptverhandlung beginnt am siebten Juni, also fast ein Jahr nach der Tat.

00:47:35: Es sind einige Zeugen geladen und beide Angeklagte, also Jan und Susan, wollen aussagen.

00:47:40: Jan wiederholt dabei die Version des Tatgeschehens, die ich dir gerade so erzählt habe.

00:47:44: Susan hingegen hält an ihrer Version fest, dass es drei vermummte Männer waren, die sie überfallen haben.

00:47:50: Allerdings verändert sich ihre Erzählung mit jeder Vernehmung.

00:47:54: Außerdem sagt sie mal, dass sie sofort den Notruf gerufen habe, mal, dass sie erst versucht habe, ihre Beine zu verbinden.

00:48:01: Sie hatte ja diese Verletzung in den Achildeszenen.

00:48:04: Ja, und so ganz glaubt ihr das Gericht nicht.

00:48:06: Ja, verständlicherweise, ehrlich gesagt.

00:48:09: Ja, und dazu kommen jetzt eine ganze Reihe von Zeugenaussagen, die immer deutlicher machen, dass Yang die Wahrheit sagt.

00:48:15: Zum Beispiel sagen mehrere Zeugen, dass Susan schon seit Jahren darüber gesprochen hat, ihren Mann zu töten.

00:48:21: Die Zeugen haben das damals aber nicht ernst genommen.

00:48:24: Das hätten sie mal ernst nehmen sollen, dann wäre es vielleicht zu diesem Mord nicht gekommen, aber halt auch krass, dass sie einfach Leuten davon erzählt.

00:48:31: Also es ist auch nicht besonders schlau.

00:48:33: Ja, aber es ist eben total tragisch, also dass sie wirklich darüber gesprochen hat, dass sie es angedroht hat und niemand es wahrscheinlich so richtig ernst genommen hat.

00:48:41: Ich meine, das glaubt ja auch keiner.

00:48:43: Also, dass sich die Eskalation der Mord schon über Jahre vor angekündigt hat, dann auch niemand etwas getan hat.

00:48:49: Das ist einfach so tragisch.

00:48:51: Vor Gericht werden dann noch einige weitere Untersuchungen präsentiert.

00:48:55: Zum Beispiel wurde ermittelt, ob die Zeitangaben, die Susan und Jan gemacht haben, stimmen.

00:49:00: Dafür haben Ermittler getestet, ob es wirklich möglich ist, mit dem E-Bike die Strecke in dieser Zeit zurückzulegen, die Jan angegeben hat.

00:49:07: Außerdem gibt es eine Tatortbegehung, bei der Jan dabei ist und das Geschehen noch mal erklärt, damit die Ermittler nachvollziehen können, was passiert ist und ob Jans Geschichte stimmt.

00:49:19: Interessant finde ich außerdem die Rechtsmediziner, die mussten analysieren, ob es wirklich so einfach möglich ist, mit einer Machete die Kehle eines Menschen zu durchtrennen.

00:49:28: Wie testet man sowas denn?

00:49:29: Also einem echten Menschen geht es ja nun schlecht.

00:49:32: Ja, die Sachverständigen haben sich dafür zuerst die Fotos vom Tatort und von der Obduktion und die Videos vom nachgestellten Tarteilgang angeschaut und die Tat auch einmal selbst nachgestellt.

00:49:44: Da haben sie die Machete, die auch die Tatwaffe wahrgenommen, und eine Schweinzakse damit zerschnitten.

00:49:49: Weil die Schweinzakse mit dem Knochen ziemlich den Halswirbeln eines Menschen gleicht und die Sachverständigen auch noch einen dreidiesgerner gestürzten Vergleich genutzt haben, konnten sie ziemlich deutlich nahvollziehen, dass es in der Tat so möglich ist, so eine Halsverletzung mit einer Machete zu verursachen, wie sie Karl Eckhardt hatte.

00:50:07: Aber wie genau stellt das Gericht jetzt fest, wer tatsächlich der Täter oder die Täterin war?

00:50:12: Das ist eine gute Frage.

00:50:14: Die stellt sich das Gericht nämlich auch.

00:50:16: Die große Frage ist, hätte Jan dieser Tat tatsächlich alleine begehen können?

00:50:21: Das Gericht geht noch einmal alle Punkte durch.

00:50:24: Susan hat Jan mehrfach gebeten, ihren Mann zu töten.

00:50:27: Jan wollte eine eigene Familie mit Susan und den Kindern.

00:50:30: Das sieht das Gericht als Motiv für Jan.

00:50:33: Der hätte aber nicht ohne die Hilfe von Zosen in das Haus kommen können, weil die Haustür außen nur ein Knauf hat.

00:50:40: Außerdem sind da ja die SMS, die zeigen, dass Zosen wollte, dass er zu ihr kommt.

00:50:45: Das Gericht sagt, das sind zu viele Zufälle auf einmal.

00:50:49: Dass all diese Bedingungen ohne das Zutun von Zosen zusammenkommen, das ja in die Tat so problemlos durchführen kann, das halten sie zwar für möglich, aber für sehr unwahrscheinlich.

00:50:59: Außerdem glaubt das Gericht Jan, weil der so detailliert und so glaubwürdig ausgesagt hat.

00:51:05: Sie kommen jetzt also zu dem Ergebnis, Jan hätte die Tat ohne Sosen nicht durchführen können.

00:51:11: Und wie urteilt das Gericht dann?

00:51:13: Ja, bevor ich dir das sage, kann ich dir nochmal ein Foto von Jan zeigen.

00:51:16: Ihr siehst du ihn im Gericht.

00:51:18: Also, wir sehen Jan, wie er da sitzt.

00:51:21: Neben ihm, das sieht man nicht ganz genau, aber wahrscheinlich ist das ein Polizist, der ihn auch so an einer Hand festhält und seine Hände sind mit Handschellen aneinander gefesselt.

00:51:30: Er

00:51:30: trägt einen Karo-Hem, eine Uhr, eine Brille, relativ kurz geschorene Haare.

00:51:35: Und ehrlich gesagt, ich finde nicht, dass er so aussieht, wie man sich jetzt eine Art Auftragskiller.

00:51:41: vorstellt, der einfach sich eine Machete nimmt und dem Ehemann der Geliebten die Kehle durchschneidet.

00:51:48: Auf der anderen Seite wissen wir ja auch, dass er gezögert hat.

00:51:51: Aber trotzdem am Ende hat er es durchgezogen.

00:51:53: Und wenn man sich den anguckt, sieht er halt einfach so aus wie so ein normaler Mensch von nebenan, den man so auf den ersten Blick das halt nicht zutrauen würde.

00:52:01: Aber das haben wir natürlich schon häufiger gehört oder drüber gesprochen, dass man einem Menschen eben nicht ansehen kann, was er ein Mörder

00:52:07: ist.

00:52:07: Ja, ich finde auch er wirkt einfach so unschuldig.

00:52:10: Und man muss ja dazu sagen, er wollte das ja auch eigentlich gar nicht.

00:52:13: Wahrscheinlich war er einfach so verliebt und wollte so sehr diese Familie und hat an diesem Traum festgehalten und sich dann echt manipulieren lassen.

00:52:22: Also ich finde auch, er macht jetzt auf keinen Fall den Eindruck eines Auftragkillers oder eines abgebrühten Killers, der da einfach hinfährt und jemanden eiskalt abschlachtet.

00:52:32: Das Gericht ist überzeugt, dass Susan die Macht über das Tat geschehen hatte.

00:52:36: Sie sagen, dass Susan durch ihr Verhalten die Arglosigkeit und die Wehrlosigkeit von Karl Eckhardt inszeniert und ausgenutzt habe.

00:52:44: Aber nachdem alle Beweise gesichert und alle Zeugen gehört wurden, ist das Gericht überzeugt, dass beide Angeklagten, also Susan und Jan, die Tat gemeinschaftlich begangen haben und beide deswegen auch wegen des gemeinschaftlichen Mordes schuldig sind.

00:52:59: In der Urteilsbegründung steht Die Angeklagten handelten heimtückisch, indem sie sich entsprechend des Tatplans bewusst waren, dass der Geschädigte mit keinem Angriff gegen sich rechnete und aufgrund dessen arg und wehrlos war.

00:53:13: Okay, heißt das beide bekommen dann auch die gleiche Strafe?

00:53:16: Ne, denn Jan hat sich ja noch, bevor die Verhandlung los ging, bereit erklärt auszusagen, hat ich dir von erzählt, ne?

00:53:23: Und somit maßgeblich zur Aufklärung der Tat beigetragen.

00:53:26: Außerdem berücksichtigt das Gericht, dass Jan glaubhaft Reue und Schulden sich zeigt und zum Tatzeitpunkt durch Alkohol enttämmt war.

00:53:35: Und deswegen lautet das Urteil gegen Jan letztendlich Freiheitsstrafe von dreizehn Jahren und sechs Monaten.

00:53:43: Susan dagegen hat keine strafmildernden Gründe.

00:53:46: Das Gericht ist überzeugt, dass sie die Tat gezielt vorbereitet und gemeinschaftlich mit Jan planmäßig durchgeführt hat.

00:53:53: Und deswegen lautet ihr Urteil, lebenslange Freiheitsstrafe.

00:53:58: Und dann sind ja dann auch die Kinder von Susan.

00:54:01: Die ältere Tochter, deren Vater Jan ist, der sitzt ja ebenfalls im Gefängnis.

00:54:06: Das Kind kommt in eine Pflegefamilie.

00:54:08: Die jüngere Tochter, die ja noch ein Baby ist, die kommt zu ihrem leiblichen Vater.

00:54:13: Oh Mann, so hat Susan ja zwar ihren Willen bekommen, nämlich, dass Karl Eckehardt tot ist.

00:54:18: Aber ... Sie hat alles verloren, Jan hat alles verloren, seine Partnerin und seine Tochter.

00:54:23: Beide sitzen im Knast, also es ist ja für beide total schlimm.

00:54:27: Und für Jan vor allem einfach bitter, weil wir ja wissen, dass er das eigentlich alles gar nicht wollte und er nur auf eine Familie gehofft hat und es dann trotzdem ausgeführt hat.

00:54:36: Und am Ende echt eine schlimme Situation.

00:54:39: Ja, komplett.

00:54:40: Aber er hat es eben getan und er hätte es nicht tun müssen.

00:54:43: Er hätte ja auch die Polizei verständigen können.

00:54:46: Aber die Frage ist, warum macht man so was?

00:54:47: Also eigentlich wollte er ja, dass Susan sich von Kallecker trennt.

00:54:51: Trotzdem will ich er ein und setzt Susan's Plan um.

00:54:54: Also warum töten Menschen für jemand anderen?

00:54:57: Also nicht, um Geld dafür zu bekommen oder um den anderen zu verteidigen oder um ihn zu beschützen, sondern einfach, weil diese Person es so will.

00:55:06: Das fand ich ganz spannend und deshalb habe ich das mal unseren Kriminalpsychologen Christian Nütke gefragt.

00:55:12: Menschen töten nie aus echter Liebe, sondern in der Regel aus Angst, Abhängigkeit oder Verblendung.

00:55:17: Wenn Liebe als Prüfstammis braucht wird, so nach dem Motto Beweise es mir, kippt Nähe in Kontrolle.

00:55:22: Und dann entstehen ganz gefährliche Bindungen, in denen Moral ausgeblendet wird und Grenzen verschwinden.

00:55:28: Wenn jemand also für eine geliebte Person tötet, dann handelt es sich immer um eine toxische Bindung mit Angst vor Verlust.

00:55:36: Dazu kommen häufig Schuldgefühle oder Liebesappelle.

00:55:40: Und es kommt eine Unfähigkeit dazu, eigene Impulse zu kontrollieren.

00:55:44: Keine Empathie zu haben, einfach so ein... versucht und Besitz denken, die Tat wird dann quasi innerlich umgedeutet von Mord zu Liebesbeweis, verstärkt durch Fantasien von Neubeginn, so nach dem Motto, wir beide gegen den Rest der Welt.

00:55:57: Ja, Mord als Liebesbeweis, das hat er echt ganz gut so zusammengefasst.

00:56:01: Das ist natürlich ganz, ganz schrecklich und furchtbar und total toxisch, so wie Christian es ja auch sagt.

00:56:07: Also, dass sie ihn so unter Druck gesetzt hat und er dann Ja, Schuldgefühle hatte, aber gleichzeitig eben auch quasi diese Empathie verliert.

00:56:15: Und dass dann so dieses wir beide gegen den Rest der Welt, das ist ja echt auch das, was sich dann viele so einreden und dann dadurch so eine Tat rechtfertigen.

00:56:22: Ja,

00:56:23: absolut.

00:56:24: Und findest du es gerechtfertigt, dass sie eine härtere Strafe bekommen hat als Jan?

00:56:28: Da habe ich tatsächlich eben auch schon drüber nachgedacht,

00:56:31: weil

00:56:32: am Ende finde ich, kann man sich halt auch nicht damit rausreden, dass man irgendwie abhängig war und dann sozusagen die Tat nur begangen hat in Anführungsstrichen, weil sie das wollte.

00:56:42: Also ich hätte es, glaube ich, auch okay gefunden, wenn sie beide einfach die gleiche Strafe bekommen hätten.

00:56:47: Allerdings, und das hast du ja auch gesagt, sieht das eben das Gesetz so vor.

00:56:51: Wenn jemand halt vorher bereit ist, die Tat mit aufzuklären und damit hilft, dann gibt es halt eine mildere Strafe.

00:56:57: Deshalb ist das natürlich rechtlich in Ordnung.

00:56:59: Was denkst du?

00:57:01: Also rechtlich finde ich es auch so in Ordnung.

00:57:02: Ich finde es auch so persönlich und moralisch.

00:57:04: Sie hat ja währenddessen mal kurz angedeutet, dass einer der Täter auch Jan hätte sein können.

00:57:10: Also das heißt, und das klingt für mich jetzt so, als wäre das alles schon sehr berechnend gewesen.

00:57:15: Oder?

00:57:15: Also sie hätte ihn ja auch nicht anschwärzen müssen.

00:57:18: Das hat sie aber getan und er wollte sie ja auf der anderen Seite zuerst schützen und wollte nicht, dass sie irgendwie angeklagt wird oder wollte nicht, dass sie wollte ihr nicht die Schuld in die Schuhe schieben, damit ihre Töchter ihre Mutter behalten können.

00:57:32: Also ich finde, das zeigt schon, dass er sie wirklich geliebt hat und sie ihn aber einfach nur ausgenutzt hat.

00:57:38: Das ist jetzt natürlich rechtlich kein Grund, aber moralisch finde ich, ist deshalb sehr gerechtfertigt.

00:57:44: Ja, später sagen übrigens Freunde und Bekannte, dass Susan schon immer nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht war.

00:57:50: Und das hat sie wohl so lange durchgezogen und so lange diesen Mord geplant, bis es dann wirklich umgesetzt wurde.

00:57:57: Ja, auf jeden Fall hatte sie ja offenbar ein Talent, Männer zu verführen und ihr auch dann eben zu Dingen zu bringen, die sie nicht wollten.

00:58:04: Und damit ist Jan ja auch nicht der einzige, ne?

00:58:05: Also ich mein, sie hat ihr Mann hat mitbekommen, dass es ein Kind gibt, was nicht von ihm ist, ja?

00:58:11: Sie hat ihn faktisch betrogen, trotzdem hat er sie nicht verlassen.

00:58:13: Und dann gab es noch diesen dritten Typen, von dem sie dann schwanger geworden ist.

00:58:17: Also es ist ja schon krass, wie sie da so ihr Spinnnetz irgendwie benutzt hat, um die alle einzufangen.

00:58:23: Und sie dann sowieso Marionetten zu bewegen in ihrem Leben.

00:58:26: und sie alle so dahin platziert hat, wo sie sie haben wollte.

00:58:29: Also ist schon heftig.

00:58:31: Ja.

00:58:31: Und die armen Männer waren so liebestoll und konnten ihr nicht widerstehen.

00:58:35: Ich finde, sie sieht ja auch überhaupt nicht so aus.

00:58:37: Aber das hatten wir ja schon so oft.

00:58:38: Sie saß da ja in ihrem weißen Kleid, so ganz unschuldig mit diesen Löckchen und den großen Euglein.

00:58:43: So

00:58:44: ein bisschen Kindchen-Schema hat sie ja fast im Gesicht, ne?

00:58:47: Ja, ja.

00:58:48: Wahrscheinlich war es dann auch das, ne?

00:58:49: Alles, was die Männer wahrscheinlich so beeindruckt.

00:58:52: Sie hat es damit geschafft, die Männer um den Finger zu bickern.

00:58:55: Es ist wirklich auch eine Kunst, dass die Männer bereit waren, für sie zu morden und diese Doppelbeziehung zu akzeptieren.

00:59:01: Das ist schon nicht selbstverständlich, glaube ich.

00:59:03: Heftiger Fall auf jeden Fall.

00:59:05: Er stimmt.

00:59:06: Wie sieht es der nächste Woche aus?

00:59:07: Was hast du uns damit gebracht?

00:59:08: Ja, das erzähle ich dir gleich, aber vorher haben wir ja noch ein kleines Update für alle, die die Folge in der letzten Woche gehört haben.

00:59:16: Da habe ich ja erzählt von meinem kleinen Gedächtnisverlust bzw.

00:59:22: meinem nicht so guten Erinnerungsvermögen.

00:59:24: Und zwar spielte dieser Fall ja in Görpingen und ich habe ja erzählt, dass ich da mal einen Typen gedatet habe und mich aber nicht mehr so genau daran

00:59:30: erinnere,

00:59:32: wie ich ihn kennengelernt habe.

00:59:33: Das war der Typ mit dem Pferdeaufkleber auf seinem T-Shirt.

00:59:37: War das der?

00:59:38: Genau.

00:59:39: Der sich ja darüber lustig gemacht hat, dass wir Mädels damals immer diese Ralph Lauren-Hemden mit dem Polospieler draufgetragen haben.

00:59:46: Und halte dich fest, der hört uns.

00:59:48: Nein!

00:59:50: Doch!

00:59:51: Der ist Sisters in Crime-Hörer.

00:59:53: Auf jeden Fall hat er mir geschrieben bei Instagram, total witzig, Grüße gehen raus an dieser Stelle und hat aber total nett geschrieben, dass er sich tot gelacht hat und das witzig findet, wie ich ihn skizziere und dass er es so ja mal in meinen Podcast geschafft hat, also in unseren.

01:00:08: Und dann hat er gesagt, na ja, weil meine Freundin hat doch gesagt, er hatte einen am Sender und eine Fernbeziehung, deshalb ist es auseinandergegangen.

01:00:16: Und dann hat er geschrieben, er sei da halt noch halb pubertär, ein bisschen übermotiviert gewesen und auch ein bisschen zu groß für die Schuhe.

01:00:23: Und es ist tatsächlich so, es ergab sich in Sankt Anton.

01:00:26: Da waren wir nämlich Skifahren und offenbar habe ich ihn angesprochen im Zweier Sessellift.

01:00:32: Ach, siehst du?

01:00:34: Da kommt's raus, Jole, siehst du?

01:00:38: Auf jeden Fall hat er geschrieben, danke für den unerwarteten Gastauftritt.

01:00:41: Du hast mir den Morgen versüßt und ich habe breit gegrinst.

01:00:45: Ach, wie nett.

01:00:46: So, jetzt aber zur nächsten Woche.

01:00:48: Genau, da bist du ja wieder dran mit einem schönen Fall.

01:00:51: Was erzählst du uns da?

01:00:53: Da verschwinden drei junge Frauen, und zwar nacheinander, unabhängig voneinander.

01:00:59: Und die Polizei tappt jahrelang im Dunkeln.

01:01:02: Und die Familien kannst du dir vorstellen, die zerbrechen fast an der Ungewissheit, was da passiert ist.

01:01:08: Ja, und während die Welt glaubt, die drei Frauen seien längst tot, da verändert ein winziger Tag alles.

01:01:18: Spannend!

01:01:19: Solltet ihr auf keinen Fall verpassen, und das ist ja, wie gesagt, am nächsten Dienstag dann unser Fall, aber vorher nochmal der kleine Hinweis, am Freitag gibt es dann unsere Sonderfolge zur Obduktion, also sprich wir senden die so außerhalb der Reihe.

01:01:33: Also habt ihr richtig viel neuen Content, diese Folge und dann die Obduktionsfolge und dann sind es ja wieder nur ein paar Tage bis zur neuen Folge.

01:01:41: Also sehr viel Sisters in Crime Content für euch.

01:01:45: Und wer jetzt ein bisschen Panik hat, dass die Obduktionsfolge gruselig oder eklig oder so werden könnte, da können wir Entwarnung geben.

01:01:53: Also Jula hat sie ja geschnitten.

01:01:55: Ich habe sie jetzt heute Probe gehört.

01:01:57: Und ich finde, es ist wirklich spannend.

01:01:59: Also man kann sich das wirklich gut anhören.

01:02:01: Thomas erklärt das so toll.

01:02:02: Er gibt so viele Einblicke.

01:02:04: Also selbst, wenn man ein bisschen Panik hat davor, kann man sich das antun.

01:02:08: Allerdings hört man auch, dass... Ich das Ganze nicht so ganz gut verkrafte, vielleicht fällt es euch ja auf.

01:02:14: Ja, Thomas hat das Ganze ja auch noch mal angehört, weil das ja auch immer ganz wichtig ist, weil er hat ja ein Lehrstuhl auch da an der Uni und ist eben Wissenschaftler und will natürlich auch, dass das alles seriös ist und wissenschaftlich und so.

01:02:26: Das heißt, er hat das sozusagen abgenommen und dann hat er nur gesagt, Carolin wirkt ein bisschen verschreckt.

01:02:34: Hat er gesagt,

01:02:35: ja?

01:02:36: Also man hört es dir offenbar ein bisschen an der Stimme an.

01:02:39: Also du sprichst ein bisschen anders als man das von dir gewohnt ist.

01:02:43: Aber du hast ja auch gesagt, dass dir tatsächlich ein bisschen schwindelig war und was dann noch so passiert ist.

01:02:49: Mehr wollen wir nicht verraten, das müsst ihr einfach... selber hören.

01:02:52: Aber ich glaube, man kann schon sagen, es ging dir zwischenzeitlich mal so mittelgut.

01:02:57: Ja, das Ding war, ich habe wirklich mit diesem Geruch zu kämpfen gehabt und habe dann versucht, nicht durch die Nase zu atmen.

01:03:02: Und das hat natürlich mit dem Sprechen nicht so ganz gut funktioniert.

01:03:05: Aber ich will jetzt genau nicht zu viel erzählen.

01:03:07: Hört es euch nicht zu viel Spoilern.

01:03:09: Genau.

01:03:11: Und berichtet uns gerne, was ihr davon haltet.

01:03:14: Und wie immer gibt es unsere Fotos zum Fall auf unserer Instagram-Seite und das ist das in Crime.Podcast.

01:03:20: Und aktuell ist ja auch der WhatsApp-Kanal geöffnet.

01:03:22: Also da kann man dann auch nachgucken.

01:03:24: Genau, schaut da gerne mal rein.

01:03:26: Und falls ihr uns noch nicht abonniert habt, macht das gerne, freuen wir uns.

01:03:29: Und wir freuen uns natürlich auch über eure Kommentare.

01:03:32: In diesem Sinne können wir ja jetzt sagen bis Freitag.

01:03:36: Stimmt.

01:03:36: Und dann aber auch bis Dienstag.

01:03:38: Also bis dahin eine schöne Woche.

01:03:40: Macht's

01:03:41: gut, ciao.

01:03:42: Bis dann, ciao.