Happily True: #1 Vom Tellerwäscher zum China Rapper

Shownotes

Tim hat weiche Knie. Sein Herzschlag ist schnell, seine Hände sind schwitzig. Er steht im Backstage des "MPK Live House" in Shenzhen, China. In wenigen Minuten beginnt sein Auftritt. Tim nimmt einen Schluck eisgekühlten Jäger-Energy, dann geht er los. Einen dunklen Gang entlang, dann Treppenstufen hinauf zur Bühne. Einen Moment sieht er nichts. Scheinwerferlicht und blitzende Handykameras blenden ihn und es ist ohrenbetäubend laut. Aber dann nimmt Tim das Mikro in die Hand und beginnt zu rappen. Von einer Sekunde auf die andere ist er nicht mehr Tim Oelrich aus Bremerhaven, der monatelang auf 10 Quadratmetern gehaust und sich nur von Instantnudeln ernährt hat, um seinen Traum von der Musik zu verwirklichen. Wenn er jetzt auf der Bühne steht, ist er Scor, der China-Rapper und das Publikum ruft seinen Namen. Da weiß er: er hat es geschafft von ganz unten nach ganz oben. Vom Tellerwäscher zum China-Rapper.

Über Happily True: Wir nehmen Euch mit auf eine Reise in die außergewöhnlichsten Kapitel des echten Lebens. Wahre Geschichten voller Mut, Hoffnung und unglaublicher Wendungen. Menschen, die vom Schicksal herausgefordert werden und dennoch nicht aufgeben. Ein Mann stürzt aus einen Flugzeug und überlebt wie durch ein Wunder. Ein kleines Mädchen verliert seine Eltern und wächst unter Affen auf. Happily True erzählt Biografien, die uns Staunen lassen, Momente, die ans Herz gehen und zeigen, wie stark Menschen sein können. Ein Podcast, der inspiriert, berührt und am Ende beweist: Im echten Leben gibt es manchmal die schönsten Happy Ends. Ein Podcast, den Eltern endlich auch mit ihren Kindern hören können!

Autoren: Jule Gölsdorf Karolin Kandler

Instagram: @sistersincrime.podcast @julegoelsdorf @karolin_kandler

Transkript anzeigen

00:00:02: Tim hat weiche Knie.

00:00:04: Sein Herzschlag ist schnell.

00:00:05: Seine Hände sind schwitzig.

00:00:08: Er steht im Backstage, das MPK Live-House in Chen Chen in China.

00:00:13: In wenigen Minuten beginnt sein Auftritt.

00:00:16: Tim nimmt einen Schluck eisgekühlten Jäger-Energie, dann geht er los.

00:00:21: Einen dunklen Gang entlang, dann Treppenstufen hinauf zur Bühne.

00:00:26: Einen Moment sieht er nichts.

00:00:28: Scheinwerferlicht und blitzende Handykameras blenden ihn, Und es ist ohrenbetäubend laut.

00:00:34: Aber dann nimmt Tim das Mikro in die Hand und beginnt zu rappen.

00:00:39: Von einer Sekunde auf die andere ist er nicht mehr Tim Ölrich aus Bremerhaven, der monatelang auf zehn Quadratmetern gehaust und sich nur von Insta-Nudeln ernährt hat, um sein Traum von der Musik zu verwirklichen.

00:00:51: Nein, wenn er jetzt auf der Bühne

00:00:52: steht,

00:00:53: ist er Score.

00:00:54: Der China-Rapper und das Publikum ruft seinen Namen.

00:00:59: Und da weiß er.

00:01:00: Er hat es geschafft.

00:01:02: Von ganz unten nach ganz oben.

00:01:05: Vom Tellerwäscher zum China-Rapper.

00:01:12: Sie fällt aus einem Flugzeug und überlebt.

00:01:15: Er singt mit einem Schiff und muss in dreißig Metern Tiefe in einer Luftblase ausharren.

00:01:21: Sie wird mit vier Jahren ausgesetzt und wächst unter

00:01:24: Affen auf.

00:01:26: Und er ist Deutscher und wurde in China zum Superstar,

00:01:29: weil er auf Mandarin rappt.

00:01:32: Diese Geschichten klingen so verrückt und doch sind sie wahr.

00:01:36: In unserem neuen Podcast gibt es Stories für die ganze Familie.

00:01:41: Mit Spannung, Herz und Happy

00:01:43: End.

00:01:44: Ein True Story Podcast mit Jule

00:01:46: Gösthoff und Karolin Kantler.

00:01:49: Und damit herzlich willkommen zu unserem neuen Podcast, Happy Lee True.

00:01:55: Ja, endlich geht es los.

00:01:56: Schön, dass ihr da seid.

00:01:58: Wir sind Jule Gösthoff und...

00:01:59: Karolin Kantler,

00:02:01: wir können es wirklich kaum erwarten, euch unser zweites Podcast-Baby vorzustellen, unser kleines Süßes Happily True Baby.

00:02:10: Genau, war ja quasi eine Art Frühgeburt, also zumindest ein kleines bisschen, denn eigentlich war unser Release der ja für morgen angesetzt, aber ja, wir hatten die Geschichte einfach schon fertig geschrieben.

00:02:20: Genau, und da dachten wir uns, wir wollten nicht mehr länger warten.

00:02:24: Hauen wir sie einfach schon einen Tag früher raus.

00:02:26: und ich sage mal so, dein Sohn Ludwig, der wird sich bestimmt auch freuen, wenn es vierundzwanzig Stunden vorher losgeht.

00:02:32: Ja, mal sehen, er hört die Story jetzt auch das erste Mal.

00:02:35: In der nächsten Folge kann ich ja dann mal berichten, was er gesagt hat.

00:02:39: Ja, dein Sohn war ja immerhin unsere Inspiration.

00:02:42: Aber auch mir geht es so, dass ich manchmal bei all den schrecklichen Meldungen auf der Welt auch mal was Schönes höre.

00:02:48: Also dachten wir uns... Warum machen wir nicht noch einen Podcast, der zwar genauso spannende wie beim True Crime Geschichten erzählt, aber eben berührend, schön und unfassbar

00:03:00: true.

00:03:01: Genau.

00:03:03: Ich bin ja diejenige, die vermutlich ewig geplant hätte, also alles überdacht und vermutlich hätte ich auch nie angefangen.

00:03:09: Und du hast einfach gesagt, los, okay, dann machen wir das.

00:03:11: Ja, und einen Tag später.

00:03:13: Stand eigentlich schon das Cover und der Titel.

00:03:16: Genau, man muss es einfach machen, ne?

00:03:18: Dass es jetzt sozusagen sowieso das Mantra, was ihr aus der ganzen Sache noch mitnehmen könnt.

00:03:22: Falls ihr also irgendwo noch ein Projekt in der Schublade liegen habt, macht es einfach.

00:03:27: Du bist da die beste Inspiration.

00:03:29: Genau.

00:03:30: Und deshalb gibt es jetzt jeden zweiten Donnerstag im Monat eine neue Happily Truth Story.

00:03:35: Erst einmal ist eine Staffel von zehn Folgen geplant.

00:03:38: Ja, dann schauen wir mal, wie es läuft.

00:03:40: Da liegt der Ball dann bei euch sozusagen, weil ihr könnt uns Feedback geben, ihr müsst natürlich auch hören.

00:03:45: Also ihr dürft nicht, ihr müsst ihr dürft.

00:03:48: Aber ich würde sagen, wir legen jetzt los.

00:03:50: Genau.

00:03:51: Die Geschichte beginnt in Norddeutschland in der Stadt Bremerhaven.

00:03:55: Bremerhaven liegt südlich der Elbe und dort gibt es einen Schifffahrtmuseum, ein Klimamuseum, viele Leuchttürme und einhundertachzehntausend Menschen, die dort leben.

00:04:07: Bremerhaven ist eine Stadt mit einigen Problemvierteln und der höchsten arbeitslosen Quote Deutschlands.

00:04:15: In dieser Stadt wird am ersten November, neunzehntneunundachtzig, ein Junge geboren.

00:04:20: Tim Ölrich.

00:04:22: Die Eltern von Tim sind schon über vierzig Alzer zur Welt kommt.

00:04:25: Die Mutter ist Kindergärtnerin, der Vater Techniker bei der Telekom.

00:04:30: Sie wohnen nicht direkt in Bremerhaven, sondern ein Stück außerhalb in einem Dorf.

00:04:35: In der Nähe wohnt auch Tims Oma, Anna Maria, die für ihn ein großes Vorbild ist.

00:04:41: Tim wächst wie ein Einzelkind auf, denn seine Halbgeschwister sind alle fast zwanzig Jahre älter als er.

00:04:47: Und schon im Kindergarten ist er neugierig, er liebt es, ein Decker zu spielen und stellt viele Fragen.

00:04:53: Später schaut er alle in Jana Jones' Film und liest Survival-Guides.

00:04:58: und schon früh träumt Tim davon, Deutschland irgendwann mal zu verlassen.

00:05:03: Also als wüsste er, dass sein Wunsch auch irgendwann in Erfüllung gehen würde.

00:05:07: Hier kannst du dir mal den kleinen Tim angucken.

00:05:10: Fünf Jahre ist er hier und im US-Aurlaub.

00:05:13: Ach, wie süß.

00:05:15: Er trägt so ein schönes Ringelshirt in rot-weiß.

00:05:18: Passend zu Nordhötschland wäre jetzt wahrscheinlich blau-weiß gewesen, aber rot-weiß geringelt passt eigentlich auch ganz gut.

00:05:24: Trägt eine ganz coole Sonnenbrille.

00:05:26: Ich muss mal gucken, ist das so wahrscheinlich so eine Ray-Ban oder so?

00:05:29: Oder irgendein Nachbau?

00:05:30: hat auch so coole Brillenhalterketten da dran.

00:05:35: Schnüre in gelb, glaub ich, und macht so eine, eigentlich fast schon so eine Rapper-Pose, ne?

00:05:40: Voll, ne?

00:05:42: Und dann steht er schon gespürt in den Bergen und guckt ziemlich lässig in die Kamera.

00:05:49: Ja, erstmal besucht Tim die Schule in Bremerhaven.

00:05:51: In der Grundschule fühlt er sich aber nicht wohl, weil andere Kinder ihn immer wieder ärgern.

00:05:57: Meist reagiert er wütend darauf und prügelt sich auf dem Schulhof.

00:06:01: Einmal geht er sogar mit einem Stuhl auf einen Lehrer los.

00:06:05: Aber er hat Glück, der Lehrer meldet das aus irgendeinem Grund nie bei seinen Eltern.

00:06:10: Trotzdem bekommt Tims Eltern natürlich mit, dass ihr Sohn in der Schule Probleme hat und deswegen schicken sie ihn zu einer Psychiaterin.

00:06:18: Tim ist damals zwölf Jahre alt und hat gar keine Lust mit der Psychiaterin zu sprechen, also erzählt er ihr immer irgendwelche Geschichten, aber nie die Wahrheit.

00:06:28: Er ist auch ein bisschen verständlich, also ich weiß nicht, ob ich mit zwölf da schon so gut meine Gefühle hätte beschreiben können oder ob man darauf dann Lust hat, wenn man sowieso gegen alles ist.

00:06:39: Ja, da kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass ich da auch nicht so Lust drauf hatte, weil meine Eltern haben sich erscheiden lassen, als ich so ungefähr zwölf war.

00:06:46: Und da erinnere ich mich auch noch, dass wir zu einer Psychiaterin oder einem Psychiater gegangen sind.

00:06:50: Ich weiß gar nicht mehr, ob das eine Frau oder ein Mann war.

00:06:53: Ich glaube, es war eine Frau.

00:06:54: Und ich erinnere mich an eine Szene, dass ich da immer saß und habe so mit den Fingernägeln so auf die Tischkante oder was das war oder so getrommelt.

00:07:02: Und immer so, weißt du, so dieses generfte, so dumm, dumm, dumm, dumm.

00:07:06: Da siehst du,

00:07:07: ich hatte überhaupt keinen Bock, da jetzt über irgendwelche Gefühle zu reden und fand es total blöd, wie man dann so ist mit zwölf.

00:07:13: Also du kannst gut relating mit Tim.

00:07:16: Ja, total.

00:07:16: Also das kann ich gut nachvollziehen.

00:07:18: Aber es muss natürlich irgendwas unternommen werden, weil in seinem Fall also mit den Wut anfällen, das ist ja auch nicht so gut.

00:07:24: Wobei auch das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.

00:07:26: Ich war auch echt ein Wutnickel als Kind.

00:07:28: Ja?

00:07:28: Ich habe zum Beispiel ja die Wäscheständer meiner Mutter verbogen aus Wut.

00:07:33: Wäscheständer?

00:07:35: Ja.

00:07:35: Und habe manchmal bei uns gab es gegenüber so eine Schule oder so eine Uni.

00:07:40: Und da habe ich immer Tennis so gegen die Wand gespielt.

00:07:43: Und diese Wand war aber nicht so breit vielleicht.

00:07:45: Weiß ich nicht, was mögen das gewesen sein.

00:07:46: Vielleicht zehn, zwölf Meter oder fünfzehn vielleicht.

00:07:49: Und manchmal ist mit der Ball an der Wand vorbeigeflogen.

00:07:51: Dann war ich so wütend, dass ich in den Ball gebissen habe.

00:07:55: Und was war dann dein Ventil?

00:07:56: Was hast du dann gemacht, um die Wut loszuwerden?

00:07:58: Ich hatte dann irgendwann das Hobby Pferde.

00:08:01: für mich entdeckt.

00:08:02: Und da kannst du ja nicht so sein.

00:08:03: Mit Tieren muss man ja immer sehr vorsichtig umgehen und das hat dann irgendwie ganz gut geholfen.

00:08:08: Dann war ich immer bei den Pferden und war da viel draußen und das hat dann irgendwie geholfen.

00:08:12: Ach, das ist ja spannend.

00:08:13: Na ja, aber du hast auf jeden Fall recht, so kannst nicht weitergehen bei Tim, das merkt er selbst.

00:08:18: Und tatsächlich findet sich eine Lösung und zwar ganz zufällig.

00:08:22: In seiner Freizeit hört Tim nämlich gerne Rap am liebsten Eminem.

00:08:27: Er versteht zwar wenig von dem englischen Text, aber er mag den Flow irgendwie.

00:08:32: Und je mehr Rap er hört, desto mehr bekommt er Lust, selbst zu rappen.

00:08:37: Und irgendwann setzt er sich an den Schreibtisch und schreibt einen ersten eigenen Text.

00:08:42: Für Tim ist das ein bisschen wie Tagebuch schreiben.

00:08:45: Und als der Text dann fertig ist, rappt er ihn für sich in seinem Kinderzimmer vor.

00:08:51: Und da merkt er auch, wie gut sich das anfühlt.

00:08:53: Ab dem Zeitpunkt schreibt Tim immer öfter Raptexte.

00:08:57: Er merkt, dass er beim Rappen seine Emotionen rauslassen kann, viel besser als bei der Psychiaterin.

00:09:03: Der Rap ist eben sein Ventil und eine Art Selbsttherapie.

00:09:08: Statt sich mit seinen Mitschülern zu prügeln, schreibt er jetzt Disstracks gegen sie und verarbeitet so seine Wut.

00:09:14: Zum ersten Mal in seinem Leben löst Tim Probleme nicht mit Gewalt.

00:09:20: John, die erste Person, der er von seinem neuen Hobby erzählt, ist seine Oma, Anne-Marie.

00:09:27: Gemeinsam sitzen sie in seinem Kinderzimmer und Tim rappt ihr vor.

00:09:31: Seine Eltern dagegen, die interessieren sich nicht so sehr dafür, das macht Tim zwar traurig, trotzdem hält es ihn aber nicht davon ab, weiterzumachen.

00:09:40: Über gemeinsame Freunde lernt er dann einen jungen Kennen, der auf seine Schule geht.

00:09:44: und doch er macht gerne Musik.

00:09:47: Und von da an treffen sie sich regelmäßig und basteln an Tims altem Computer Tracks zusammen.

00:09:53: In der Zeit bekommen auch einige Mitschüler mit, was Tim in seiner Freizeit so treibt.

00:09:57: Die Mitschüler finden das allerdings eher merkwürdig und machen sich über Tim lustig.

00:10:03: Zu der Zeit ist Rap-Musik noch nicht sehr verbreitet, zumindest nicht im Bremerhaven und auch nicht in dem Dorf, in dem Tim wohnt.

00:10:10: Als er dann aufs Gymnasium wechselt, wird es aber deutlich besser.

00:10:14: Dann allerdings muss Tim einen schweren Schicksalsschlag verkraften.

00:10:18: Seine geliebte Oma, Anne-Marie, die ihn sein Leben lang so sehr unterstützt hat und immer sein Halt war, vor allem in schwierigen Zeiten, die stirbt.

00:10:26: Oh je, das ist natürlich traurig für Tim.

00:10:28: Wie geht's ihm damit?

00:10:29: Ja, ist wirklich unglaublich traurig.

00:10:31: Merkt das aber zuerst gar nicht so sehr, weil er die Trauer versucht zu unterdrücken.

00:10:36: Erst, als er ein Song über seinen Oma schreibt, den er gemeinsam mit seiner Mutter einsinkt, lässt er sein emotionfreien Lauf.

00:10:43: Und da merkt dann auch seine Mutter zum ersten Mal, wie wichtig Tim die Musik ist.

00:10:49: Und von da an beschließen seine Eltern, ihren Sohn mehr zu unterstützen und sie helfen Tim dabei, einen Praktikumsplatz in einem Tonstudio zu bekommen.

00:10:58: Um Geld zu verdienen, sucht Tim nach Nebenjobs.

00:11:01: Er arbeitet als Tellerwascher in einem Burgerladen, dann als Burgerbräter und schließlich ist er sogar Filialeiter.

00:11:10: Als er genug Geld zusammen hat, um sich einen neuen Computer zu kaufen, kündigt er den Job und widmet sich wieder ganz der Musik.

00:11:17: Mit der besseren Ausrüstung produziert Tim einen Song nach dem anderen und macht auch schnell Fortschritte.

00:11:24: Kurz vor dem Abitur Tim seinen ersten Auftritt.

00:11:27: Er rappt bei der Geburtstagsfeier einer Klassenkameraden.

00:11:31: Das ist für Tim der erste Moment, in dem er merkt, dass seine Musik ankommt und Leute auch Spaß daran haben, ihm zuzuhören.

00:11:39: Gleichzeitig merkt Tim aber auch, dass er die Welt sehen will.

00:11:42: Tim hat keine Lust mehr auf Bremerhaven, allgemein auf Deutschland.

00:11:46: Also überlegt er jetzt, in die USA zu gehen, um dort zu studieren.

00:11:51: Weil Tim sich ein teures Studium in den USA, wenn ich leisten kann, beschließt er erst mal nach Paris zu gehen.

00:11:57: Denn das hat er jetzt ganz pragmatisch entschieden.

00:12:00: In der Schule hat er Französisch gelernt und deshalb passt das ganz gut.

00:12:03: Sein Plan?

00:12:04: Freisein, Musik machen und Frankreich kennenlernen.

00:12:09: Ohne vorher in der Stadt gewesen zu sein, sucht sich Tim eine Unterkunft in Paris.

00:12:15: Als er dort ankommt, ist er allerdings komplett schockiert.

00:12:19: Die WG ist nämlich ziemlich ranzig, also eine ziemlich ranzige Wohnung, die er mit fünf Mitbewohnern teilt.

00:12:25: Und du kannst ihn mal angucken, wie es da aussah.

00:12:28: Hier sieht man ein Badezimmer, was wirklich sehr Studenten budenmäßig aussieht.

00:12:33: Da sind zum Teil die Kacheln schon abgesprungen.

00:12:36: Da guckt dann so die Wand raus.

00:12:37: Es ist super eng.

00:12:39: Da steht ohne Ende Krempe rum.

00:12:41: Ich meine, wenn du sagst, es war eine WG, hat wahrscheinlich jeder da.

00:12:43: Wie sein Duschgel, sein Shampoo, alles steht so übereinander irgendwie so auf dem Rand der Badewanne.

00:12:49: Und auf dem zweiten Bild, da siehst du die Badewanne dann nochmal so aus der Nähe.

00:12:53: Die ist schon so richtig, also Ranzig ist ein guter Ausdruck dafür.

00:12:57: weil die ist gar nicht mehr weiß, sondern man sieht so richtig so diese Wasserschlieren oder was auch immer darunter gelaufen ist.

00:13:02: Und vor allem sieht man die Fugen, Klassik aus Olschen WGs, die sind nämlich schön schimmelig.

00:13:08: Und daneben liegt auch so eine, ja, so eine Bürste, wo wahrscheinlich man immer noch denkt, man könnte vielleicht die Fugen von all diesem Schmodder und Schimmel bis rein, hat aber offensichtlich nicht so gut geklappt.

00:13:21: Nee, genau.

00:13:22: Die Fotos könnt ihr euch übrigens alle auf unserem Sisters and Crime Account angucken bei Instagram.

00:13:29: Da gibt es dann immer so extra Slides mit den Fotos auch für Happy Lee True.

00:13:33: Ja genau, es ist ziemlich dreckig.

00:13:35: Du hast es gesehen, schimmlich, eng und unangenehm.

00:13:38: Tim schläft in einem selbst gezimmerten Hochbett und jedes Mal, wenn jemand kocht, dann zieht der Dampf über sein Bett.

00:13:46: ziemlich unangenehm, er verbringt also möglichst wenig Zeit in der Wohnung und besucht jetzt erstmal einen französisch Kurs.

00:13:53: Ab und zu geht Tim auch auf Open Mic Veranstaltung und hier merkt er wieder, wie glücklich ihn das Rappen macht.

00:14:01: In der Zeit erstellte auch sein YouTube-Kanal, damals noch mit dem Namen Score Shape, der Name kommt daher, dass Tim Skorpione mag und dass Skorpion auch sein Stern zeichen ist.

00:14:12: Immer wieder lädt der Videos hoch und innerhalb eines Jahres hat Tim zehntausend Abonnenten.

00:14:18: Oh, dann ist er wahrscheinlich einer derjenigen, die dann so in den Anfängen von YouTube wirklich groß geworden sind, oder?

00:14:24: Ja, genau.

00:14:24: Das war im Winter zehntausend, also als YouTube gerade total im Kommen war und irgendwann verdient Tim sogar Geld damit.

00:14:33: Immerhin etwa sechzig Euro im Monat.

00:14:37: Ansonsten ist die Zeit in Paris aber nicht besonders erfolgreich.

00:14:40: Tim hat weder ein Studium noch einen Job, immerhin hat er ein paar Freunde gefunden und zufälligerweise sind das alles Chinesen.

00:14:48: Tim ist trotzdem nicht glücklich in Paris, ihn zieht es jetzt weiter.

00:14:53: Und so packt er seine Koffer und fährt nach Berlin.

00:14:56: In der Großstadt möchte er jetzt durchstarten, international Business studieren und das Studentenleben genießen.

00:15:03: Aber auch hier kommt es anders als geplant, denn das Studium langweilt Tim und somit Studierenden hat er kaum Kontakt.

00:15:11: Nach kurzer Zeit bricht er das Studium ab.

00:15:14: Diesmal mit einem neuen Plan, er möchte Pilot bei der Lufthansa werden.

00:15:19: Und dazu muss man sagen, das weißt du vielleicht, dass es sehr, sehr, sehr schwer Pilot zu werden.

00:15:24: Also es gibt viele Aufnahmetests, es gibt Psychologie-Tests, Gruppentests und nur ein sehr geringer Prozentsatz bekommt auch wirklich einen Ausbildungsplatz.

00:15:34: Tim nimmt sich viel Zeit zum Lernen, scheitert dann aber trotzdem.

00:15:40: Wenn du jetzt so viele Rückschläge einstecken musst, wie würdest du dann reagieren?

00:15:44: Wahrscheinlich irgendwie verzweifeln und vielleicht wieder zurück nach Hause gehen, also nach Prima Hafen.

00:15:49: Würde ich wahrscheinlich auch machen.

00:15:51: Also irgendwann, wenn alles nicht klappt, würde ich wahrscheinlich auch aufgeben.

00:15:55: Aber Tim macht das nicht.

00:15:57: Also er ist ganz anders drauf, obwohl bislang ja keiner seiner Pläne aufgegangen ist und er so viele verschiedene Dinge ausprobiert hat, gibt er nicht auf.

00:16:05: Denn... Tim hat jetzt schon wieder eine neue Idee.

00:16:08: Er möchte nämlich nach China reisen.

00:16:10: Okay, China, wie kommt er jetzt darauf, wegen der Freude, oder?

00:16:14: Ja, also er ist ja grundsätzlich schon mal eh neugierig auf die Welt und seit er sich in Paris mit den Chinesen angefreunet hat, ist er komplett fasziniert von dem Land.

00:16:23: Die haben ihm sehr viel darüber erzählt.

00:16:25: Und dazu kommt jetzt noch ein praktischer Zufall, das da über eine Bekannte aus Frankreich eine Wohnung in der nordchinesischen Stadt Tianjin.

00:16:34: vermittelt bekommt.

00:16:35: Also packt Tim seine Sachen, beantragt ein zweimonatiges Touristenvisum und los geht's.

00:16:42: Warst du eigentlich schon mal in China?

00:16:44: Tatsächlich noch nicht, aber es steht auf meiner Liste.

00:16:46: Also ich würde wirklich gerne mal hin.

00:16:48: Ja, ich finde es schon irgendwie spannend, das Land.

00:16:50: Es hat ja auch so viele Facetten irgendwie.

00:16:53: Aber bislang habe ich es noch nicht geschafft.

00:16:54: Du?

00:16:55: Ja, ich war während der Studiums mit der Studiengruppe mal da auf Exkursionen.

00:16:59: Also... Es war wirklich außergewöhnlich.

00:17:03: Ja, es war eine Erfahrung fürs Leben, um es positiv zu formulieren.

00:17:06: Aber ich könnte mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dort zu leben.

00:17:09: Naja, es ist halt sehr anders, ne?

00:17:11: Aber ich stelle mir das auch schwierig vor für Tim.

00:17:13: Ich meine, er spricht ja die Sprachen nicht.

00:17:14: Es ist eine ganz andere Kultur.

00:17:16: Also war er nicht völlig überfordert?

00:17:18: Ja, als erstmals wirklich alles komplett ungewohnt für ihn.

00:17:21: Er landet in Peking und da sind riesige Gebäude, viele Menschen, viel mehr Menschen, als er aus Europa kennt.

00:17:27: Überall ist es laut und trubelig, aber trotzdem fühlt sich Tim wohl.

00:17:32: Von Peking aus fährt er mit dem Bus nach Tjantjen und von da mit dem Taxi in seiner Wohnung.

00:17:39: Sein Leben besteht von nun an, daraus sich einfach treiben zu lassen.

00:17:43: Morgen steht er auf und überlegt, worauf er Lust hat.

00:17:46: Mal läuft er den ganzen Tag durch die Gegend, Mal nimmt da ein Bus und fährt in die Umgebung.

00:17:51: Abends geht er in Bas und lernt ein paar Leute kennen.

00:17:55: Manchmal sitzt er auch nur in der Wohnung vor seinem Laptop.

00:17:59: Und je länger Tim in China ist, desto besser findet er sich zurecht und hat irgendwann auch das Gefühl, angekommen zu sein.

00:18:07: So ganz stimmt das aber nicht, denn Tim ist ein Meter, dreiundneinzig groß, blond und damit fällt er in China, wie du dir vorstellen kannst, ziemlich auf.

00:18:16: Er bemerkt öfter, dass Menschen ihn anstarren und tuscheln, wenn er an ihn vorbei geht.

00:18:21: Jetzt kannst du ihn auch endlich mal sehen.

00:18:23: Das ist Tim.

00:18:25: Schauen wir uns Tim mal an.

00:18:28: Er guckt ein bisschen böse auf dem Bild, ehrlich gesagt.

00:18:31: Aber ich glaube, er will wahrscheinlich einfach cool sein.

00:18:34: Im Hintergrund.

00:18:35: Oh, das ist interessant, im Hintergrund.

00:18:37: ist irgendwie so ein Computerbildschirm.

00:18:39: Das sieht ein bisschen aus wie unser Schnittprogramm, ehrlich gesagt.

00:18:45: Wenn wir unseren Podcast schneiden, sieht das ähnlich aus.

00:18:47: Viele Spuren mit unterschiedlichen kleinen Snippets und das ist bei ihm im Hintergrund auch so.

00:18:51: Wahrscheinlich sind das wirklich seine Songs.

00:18:54: Er hat ganz kurz geschorene Haare, trägt so einen gestutzten Bad.

00:19:00: hat eine Kette um und ein schwarzes T-Shirt an, mit so Schriftzeichen drauf wahrscheinlich.

00:19:05: Chinesisch würde ich jetzt mal mutmaßen.

00:19:07: Und im Hintergrund steht noch eine Box, also wahrscheinlich steht er in seinem Tonstudio oder so.

00:19:12: Ja, und ich glaube dieser Blick, das ist wirklich so ein Rapper-Blick.

00:19:15: Also ich glaube, da will er ein bisschen cool werden.

00:19:17: Genau, ich habe mal einige Interviews mit ihm angeguckt und er kommt wirklich super freundlich und sympathisch rüber.

00:19:23: Also er ist auf jeden Fall kein böser Rapper, sondern wirklich ein ganz netter Junge, was ich jetzt so gesehen habe.

00:19:30: Einmal passiert es sogar, dass Tim von einem Mann auf offener Straße verprügelt wird.

00:19:34: Er steht einfach nur an einer Bushaltestelle, als plötzlich ein Mann auf ihn losgeht und ihn grün und blau schlägt.

00:19:40: Krass, weil er eben so anders aussieht.

00:19:42: Irgendwann lässt der Mann dann von ihm ab und Tim schafft es, in ein Taxi zu flüchten.

00:19:47: Aber Tim hat natürlich auch viele schöne Erlebnisse.

00:19:50: Er entdeckt kleine, nette Restaurants, besucht ein Chinesischkurs und fühlt sich immer wohler.

00:19:56: Aber er hat seinen Eltern versprochen, irgendwann wieder nach Deutschland zurückzukommen, um zu studieren.

00:20:01: Und dieses Versprechen will Tim auch einhalten.

00:20:05: Also fliegt er zurück nach Deutschland, zurück nach Berlin und studiert dort Wirtschaftskommunikation.

00:20:11: Wirklich?

00:20:12: Also er verlässt China tatsächlich, obwohl ihm das da so gut gefällt.

00:20:16: Was ist mit seiner Musik?

00:20:18: Ja, die ist ihm nach wie vor total wichtig.

00:20:20: Er hat sich inzwischen sogar einen Künstlernamen zugelegt.

00:20:23: Also er heißt jetzt nur noch Score.

00:20:25: In China wird er auch AuChi genannt.

00:20:28: Das ist im Grund eine phonetische Übersetzung seines Nachnamens.

00:20:31: In Deutschland wird er aber eher unter dem Namen Score bekannt.

00:20:35: Also jedenfalls macht er die ganze Zeit weiter mit der Musik, auch wenn er wegen seiner Studie nicht mehr ganz so viel Zeit hat für sein Hobby.

00:20:42: Was neben dem Studium sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, ist Tims chinesisch Kurs, denn um möglichst schnell die Sprache zu lernen, absolviert er einen Intensivkurs und reist anschließend für fünf Wochen nach Shanghai.

00:20:57: Geplant ist eigentlich, dass er dort ein Praktikum absolviert, aber aus irgendeinem Grund findet das nicht statt und so macht Tim stattdessen einfach Urlaub in der Stadt.

00:21:05: Ja, zurück in Deutschland, das war eben nur für diese kurze Zeit, versucht er sich irgendwie wieder im Alltag zurechtzufinden, als Tim plötzlich eine Nachricht bekommt, die sein gesamtes Leben verändern wird.

00:21:18: Tim bekommt nämlich eine Zusage für ein Stipendium, für einen Auslandsaufenthalt an einer chinesischen Uni seiner Wahl.

00:21:25: Tim kann es nicht glauben.

00:21:26: Er ist überglücklich und tritt wenig später sein großes Abenteuer an.

00:21:32: Tim reist nach Shanghai und beginnt dort zu studieren.

00:21:37: Die Wochen und Monate verfliegen jetzt nur so.

00:21:40: Und irgendwann hat Tim sein Studium in der Tasche.

00:21:43: Jetzt steht er vor der Frage, vor der ja viele junge Leute stehen.

00:21:47: Was mache ich jetzt eigentlich?

00:21:49: Tim beschließt sich auf sein ersten Job bei einer Logistikfirma in der Stadt Tianzhen zu bewerben.

00:21:55: Okay, warum?

00:21:56: Also ich dachte, er will eigentlich Rapper werden.

00:21:59: Ja, das will er auch immer noch.

00:22:01: Aber er möchte in China leben und deswegen sucht er sich jetzt erstmal einen Job, um Geld zu verdienen, was ja auch ganz clever ist.

00:22:07: Außerdem braucht er auch einen Job, um ein langfristiges Visum zu bekommen.

00:22:11: Denn sonst müsste er wieder ausreisen ohne Job.

00:22:14: Also arbeitet er in dieser Logistikfirma.

00:22:17: Erst ist er in der Operationsabteilung, danach im Marketing.

00:22:22: Es ist kein schlechter Job.

00:22:23: Tim kann sich dadurch leisten, in einer Wohnung im dreizehnten Stock eines Hochhauses zu wohnen und ein recht komfortables Leben zu führen.

00:22:31: Aber der Job erfüllt Tim nicht.

00:22:33: Er verbringt unglaublich viel Zeit, damit Excel-Tabellen auszufüllen und sich zu langweilen.

00:22:39: Immer wieder sitzt er vor dem Computer und malt sich aus, was er eigentlich machen möchte, nämlich Musik.

00:22:46: Aber das könnte er doch eigentlich in seiner Freizeit zumindest machen.

00:22:50: Ja, aber weil viele Bürotops in China nach dem Prinzip neun neun sechs funktionieren, also das heißt, man arbeitet von neun Uhr morgens bis neun Uhr abends und das sechs Tage die Woche hat er nicht besonders viel Zeit.

00:23:04: Zusätzlich ist es ganz normal unbezahlte Überstunden zu machen und teilt sogar bis Nachmittag nach bei der Arbeit zu bleiben.

00:23:11: Es gibt einen harten Konkurrenzkampf unter den Angestellten.

00:23:14: Und dabei geht es nicht etwa um die Ergebnisse, sondern wirklich darum, wer am längsten im Büro durchhält.

00:23:21: Denn weil jeder am härtesten Arbeiten will und der Beste sein will, beschwert sich eben auch niemand darüber.

00:23:27: Und dazu kommt, dass das chinesische Arbeitsrecht keine bzw.

00:23:31: kaum bezahlte Urlaubstage vorsieht.

00:23:35: Als Tim sein Arbeitsvertrag unterschreibt, steht dort nur drin, dass er an den gesetzlichen Feiertagen frei hat, also zum Beispiel zum Neujahrsfest, dass in China sehr groß gefeiert wird.

00:23:45: Erst ab dem zweiten Jahr in der Firma bekommt er dann fünf Tage bezahlten Urlaub und nach dem zehnten Jahr würde er zehn Tage bekommen.

00:23:52: Krass.

00:23:53: Da können wir ja echt mal happy sein hier in Deutschland, ne?

00:23:55: Ja, oder?

00:23:56: Mit unserem komfortablen dreißig Tagen.

00:24:00: Ja, Tim findet das auch ziemlich heftig.

00:24:02: Es ist natürlich auch nicht gewohnt, so viel zu arbeiten, insbesondere nicht in einem Bereich, der irgendwie auch noch keinen Spaß macht.

00:24:08: Also es ist ziemlich hart für ihn und trotzdem zieht er die Arbeit durch.

00:24:12: aber seine Motivation dient von Tag zu Tag ab.

00:24:16: Gedanklich bereitet er sich so langsam schon auf seine Kündigung vor.

00:24:20: Um Geld zu sparen, zieht Tim aus seiner Wohnung aus in eine Zweckwege.

00:24:25: Und er beschließt, seinen Frust über die Arbeit nicht länger runterzuschlucken.

00:24:30: und so designet Tim ein T-Shirt, auf dem er die Chefs seiner Firma als Sklaventreiber darstellt.

00:24:37: Und dieses T-Shirt, das trägt er tatsächlich auch zur Arbeit.

00:24:41: Okay, das ist aber mutig und vor allem sehr provokant.

00:24:44: Hat das keine Konsequenzen, also wird er gefeuert?

00:24:47: Nee, hätte ich mir auch denken können, aber er wird nicht gefeuert.

00:24:50: In China ist es nämlich eine ziemlich große Sache, sein Gesicht zu wahren und das spricht ihn niemand auf dieses T-Shirt an.

00:24:55: Ja, und dann passiert in Tims Zeit bei der Logistikfirma auch noch was, womit Tim nie gerechnet hätte.

00:25:01: Eine Kollegin hat nämlich mitbekommen, dass er in seiner Freizeit gerne rappt und fragt ihn, ob er in einem Werbespot rappen will.

00:25:09: Tim freut sich natürlich sehr darüber über diese Möglichkeit, bekommt dann aber doch ein bisschen schlechtes Gewissen, denn eigentlich möchte er ja gar nicht mehr für die Firma arbeiten und stattdessen am liebsten sofort kündigen.

00:25:22: und irgendwie fühlt es sich für ihn falsch an, dann für den Werbespot zuzusagen.

00:25:28: Also entscheidet sich Tim ehrlich zu seiner Chefin zu sein und sagt ihr offen, dass er kündigen möchte.

00:25:35: Ja, wieder erwarten möchte die Chefin aber immer noch, dass Tim in diesem Werbespot rappt und die beiden machen einen Deal aus.

00:25:42: Tim darf den Werbespot noch machen, verspricht aber, niemals schlecht über die Firma zu sprechen.

00:25:50: Ja, der Dreh dieses Spots ist dann auch der erste Moment für Tim, in dem er Spaß bei der Arbeit empfindet.

00:25:57: Unter dem Titel From China to the World stellt er einen Paketlieferanten dar und es gibt eine kurze Sequenz, in der er in einer Straße steht und rappt.

00:26:06: Man muss dazu sagen, also Rapmusik ist zu der Zeit noch ziemlich neu und cool in China, deswegen gerade viele größere Firmen Werbespots mit Rappern machen.

00:26:16: Tim bekommt durch dieses Video einiges an Aufmerksamkeit.

00:26:19: Trotzdem ist er froh, nach seiner Kündigung endlich die Firma verlassen zu können.

00:26:25: Zu seinem

00:26:25: Abschied schreibt eine Mail an alle Kolleginnen und Kollegen und darin steht, Das ist ein klassisches chinesisches Sprichwort und Tim erklärt, Zitat, dass es wie ein mit rosa Schleife verzierter Mittelfinger ist.

00:27:03: Also ein nicht so freundlicher Gruß nochmals im Abschied.

00:27:08: Der

00:27:08: später erfährt Tim, dass seine Chefin noch ziemlich ärger bekommen hat, weil das eben so respektlos war.

00:27:15: Das einzige, was in dem Moment aber zählt, ist, dass Tim endlich frei ist und sich voll und ganz seiner Musik widmen kann.

00:27:23: Tim hat durch den Umzug jetzt einiges an Geld gespart und möchte jetzt möglichst lange nicht mehr arbeiten und nur noch Musik machen.

00:27:31: Und Tim ist optimistisch, glaubt an seinen Erfolg, obwohl er weiß, dass die Hip-Hop Szene in China etwas schwierig ist.

00:27:38: Hip-Hop ist das übergeordnete Genre.

00:27:42: Rap ist also ein Teil vom Hip-Hop, nämlich der Sprechgesang.

00:27:45: Hip-Hop ist ungefähr in den Siebzigern in New York entstanden und hat sich dann immer weiter in der Welt verbreitet.

00:27:51: In Deutschland begann der Trend rund um die zweitausender Jahre.

00:27:56: In China kommt Hip-Hop etwa im Jahr Jahrzehnte.

00:27:59: Er wird aber erstmals im Jahrzehnte durch eine Fernsehshow bekannt.

00:28:04: Bei der Show treten einige chinesische Künstler auf, eben genauso wie man es in Deutschland oder den USA kennt.

00:28:11: Gleich zwei Künstler sollen gewinnen.

00:28:14: Nachdem die Schuhe vorbei ist, kommt dann raus, dass einer der Gewinner in einem alten Song über Kokain gesungen hat und dass er eine Beziehung zu einer bekannten Schauspielerin hatte.

00:28:23: Ja, das klingt für uns eigentlich jetzt ja nicht besonders schön, aber doch relativ harmlos.

00:28:28: Aber in China ist das eine ziemlich große Sache.

00:28:31: Also Drogen sind verboten und die Beziehung oder eher Affäre mit der Schauspielerin wird als unangemessen bewertet.

00:28:37: Und dann passiert etwas, das typisch für China ist, Der Rapper, der da gewonnen hat, verschwindet einfach von der Bildfläche.

00:28:46: Oh, aber das heißt jetzt nicht, er wird umgebracht oder so, ne?

00:28:48: Wir sind ja nicht in einem Shookheim-Podcast.

00:28:50: Nee.

00:28:52: Weiß ich auch nicht, ganz so schlimm, als er stimmt nicht.

00:28:54: Zumindest nicht als Person, als Künstler aber dann quasi schon.

00:28:58: Seine ganze Musik wird nämlich gesperrt.

00:29:01: Nirgendwo kann man mehr seine Songs hören.

00:29:03: Alle Medien bekommen ein Verbot, über ihn zu berichten.

00:29:08: Er darf keine Konzerte mehr geben und auch keine neue Musik rausbringen.

00:29:12: Seine Karriere als Künstler ist damit vorbei.

00:29:15: Das Krasseste aber, der zweite Gewinne hatte in der Vergangenheit auch einen problematischen Song rausgebracht.

00:29:22: Da rappte er über Schlägereien und Messer.

00:29:25: Aber im Gegensatz zu dem Künstler, von dem ich die E-Mail erzählt habe, unterschreibt er, nachdem er die Show gewonnen hat, unterschreibt einen Vertrag und wird anschließend systemtreu.

00:29:35: Von da an rappt er nur noch darüber, dass er ein stolzer Chineses ist und vom Drachen abstammt.

00:29:42: Aber es ist auch interessant, dass das dann erst so nach der Show rauskommt.

00:29:45: Also hätte man ja vielleicht mal vorher recherchieren können.

00:29:48: Ja, aber irgendwie war Hip-Hop noch so unter dem Radar.

00:29:52: Also da hat das noch keiner so wirklich kontrolliert.

00:29:55: Erst mit der Show zehnt siebzehn merkt dieses Zensuramt, wie es heißt, worüber die Künstler wirklich singen und stellen dann neue Regeln auf.

00:30:04: Zum Beispiel dürfen Tattoos nicht mehr im Fernsehen gezeigt werden und die Texte werden überprüft.

00:30:11: Als Tim davon mitbekommt, verunsichert ihn das natürlich ein bisschen.

00:30:15: Er will ja gerade als Rapper richtig durchstarten.

00:30:18: Aber er hat nicht besonders Lust, nur die Musik zu machen, die das System ihm erlaubt.

00:30:23: Erstmal muss er überhaupt Musik machen.

00:30:25: Nach seiner Kündigung sehen seine Tage jetzt so aus, dass er die meiste Zeit vor dem Computer sitzt, Texte und Melodien schreibt und zwischendurch mal in den Park geht.

00:30:36: Weil er Geld sparen will, ist er nur noch eine Mahlzeit am Tag und nimmt dadurch ziemlich viel ab.

00:30:43: Und weil er jetzt nicht mehr regelmäßig zur Arbeit geht und deswegen kaum noch andere Menschen trifft, fühlt Tim sich immer häufiger einsam.

00:30:51: Insbesondere in der Vorweihnachtzeit ist es für ihn schwer, weil Weihnachten in China keine große Rolle spielt.

00:30:58: Als das Geld knapper wird, muss er auch aus der ZweckwG ausziehen und zieht in eine super winzige Wohnung, die gerade so zehn Quadratmeter hat.

00:31:07: Seine Freundin nennt die Wohnung die Hundehütte.

00:31:11: Und hier kannst du dir von dieser sogenannten Hundehütte auch mal ein Bild machen.

00:31:14: Also das sieht alles ziemlich eng aus.

00:31:16: Man sieht da einen Kühlschrank.

00:31:18: Da drüber ist so eine Miniarbeitsfläche.

00:31:20: Und daneben direkt ein Waschbecken.

00:31:23: Und ich weiß nicht, ist das rechts am Rand direkt das Bett?

00:31:27: Das sieht ja fast so aus, ne?

00:31:28: Weil da sind sie nicht nur... Also da ist so ein Zwischengang.

00:31:31: Das sind vielleicht dreißig Zentimeter oder so.

00:31:34: Also mehr Platz ist dazwischen nicht.

00:31:36: dann hast du rechts noch ein paar Gewürze da stehen oder so.

00:31:41: Und auf dem zweiten Bild, das ist die Toilette, das sind diese typischen Hocktoiletten.

00:31:46: Die habe ich damals, ich war doch mal für Logo in Japan und hab da gedreht ein Jahr nach Fukushima quasi.

00:31:53: Und da auf dem Land gab es das auch öfter, diese Toiletten, dass man sich nur über so ein Loch im Boden hockt und eben sich gar nicht setzen kann oder so.

00:32:01: Und ja, das ist natürlich schon irgendwie ... wenn man so aus der westlichen Welt kommt, ziemlich krass.

00:32:07: Wie hält er das aus?

00:32:08: Ja, es ist einfach sein Traum, Rapper zu werden, der ihn das aushalten lässt.

00:32:12: Der ist immer noch so groß, dass er keinen Wert auf Bequemlichkeit oder Status legt.

00:32:17: Tim will einfach nur Musik machen.

00:32:20: Er sagt selbst zu diesem Raum übrigens, dass er nicht mal Liegestütze machen konnte.

00:32:24: Also es war nicht mal so viel Platz, dass er da auf dem Boden seine Übung machen konnte, so klein war das.

00:32:29: Aber dann, im Frühjahr, sieht Tim endlich seine Chance.

00:32:35: Das Casting für The Rap of China.

00:32:38: Dafür nimmt Tim ein Video auf, das Chinese at heart heißt.

00:32:43: Und tatsächlich wird Tim zur Show nach Peking eingeladen.

00:32:47: Tim ist überglücklich.

00:32:49: Kurz vor seinem Auftritt ist er noch mal ganz entspannt, aber als Tim dann wirklich auf die Bühne muss, hat er schwitzige Hände und seine Füße scheinen mit dem Boden verwachsen zu sein.

00:32:59: Als die Musik dann aber einsetzt, Der Beat zu hören ist, ist plötzlich alles verschwunden.

00:33:05: Und Tim kann rappen, als hätte er noch nie irgendetwas anderes getan.

00:33:10: Die Show läuft dann allerdings nicht besonders gut.

00:33:13: Einer der Juroren beleidigt ihn sogar vor laufender Kamera und sagt, dass es ja schade sei, dass er kein gebürtiger Chinesese sei.

00:33:22: Okay, also schon ein bisschen rassistisch.

00:33:24: Hat er öfter mit sowas zu kämpfen?

00:33:26: Mhm, schon.

00:33:27: Also das ist eine Kritik, die er häufiger zu hören bekommt.

00:33:31: in seinen Songs rappt er oft auf chinesisch und einige finden das nicht so gut und kritisieren ihn dafür.

00:33:37: Sie sind der Meinung, dass er das als Ausländer eben nicht darf.

00:33:40: Insbesondere unter den Videos, in denen man ihn komplett sieht, also einst neunzig groß und blond, gibt es einige Hate-Kommentare.

00:33:49: Tim versucht sich davon aber nicht runterziehen zu lassen.

00:33:52: Wobei ihn die Kritik dieses Jury-Mitglieds, der Show schon echt wütend gemacht hat, Und darum beschließt Tim, das nicht auf sich sitzen zu lassen und nimmt ein Dis-Video über ihn auf.

00:34:03: Tja, das Video kommt jetzt nicht nur gut an, sondern es geht komplett viral.

00:34:07: Allerdings gibt es ein Problem.

00:34:09: In dem Video ist Tim nämlich oberkörperfrei zu sehen.

00:34:12: Er flucht und verhält sich unsittlich.

00:34:16: Und deswegen sperren viele Plattformen das Video direkt wieder.

00:34:20: Aber es ist lange genug online, dass er sogar ein bisschen Geld damit verdient hat.

00:34:24: Das kommt ihm sehr gelegen, denn zu dieser Zeit hat Tim super wenig Geld.

00:34:29: Rate mal, was er sich von diesem ersten Geld zuerst kauft.

00:34:33: Hm, gute Frage.

00:34:35: Eine anständige Toilette.

00:34:37: Da darf er uns nicht gereicht.

00:34:39: So

00:34:39: viel war das nicht.

00:34:41: Keine Ahnung, weil Klamotten oder was Gutes zu essen, so was.

00:34:47: Er kauft sich ein neues paar Socken, damit

00:34:48: er

00:34:49: endlich Socken ohne Löcher tragen kann.

00:34:52: So viel Witzig.

00:34:53: Okay, krass, ey.

00:34:55: Man denkt ja immer, man erfüllt sich dann irgendeinen Traum und dann kauft er sich Socken.

00:34:58: Süß.

00:35:00: Aber ich weiß nicht, wie lange ich das aushalten würde, so zu leben.

00:35:03: Wird es denn danach dann besser?

00:35:05: Also bringt der Erfolg irgendwas der Kleine, dass es ihm besser geht?

00:35:09: Nee, erst mal noch nicht.

00:35:10: Jetzt kommt erst mal die Pandemie.

00:35:12: Tim verbringt sehr viel Zeit allein, hat auch Angst um seine Eltern in Deutschland und weiß nicht, was er jetzt tun soll.

00:35:20: Also macht er weiter Musik.

00:35:22: Und dann endlich kommt eine Wendung.

00:35:26: Tim bekommt eine Einladung zu einer anderen Castingshow.

00:35:30: Die Show heißt Rap For Youth.

00:35:33: Also Rap für junge Leute und ist ähnlich wie Big Brother.

00:35:36: Das Konzept ist, dass mehrere Rapper zusammenleben, dabei ständig gefilmt werden, also wie sie ihren Alltag leben und auch wie sie Aufgaben erledigen müssen.

00:35:45: Die Show ist darauf ausgelegt, die Belastbarkeit der Teilnehmer zu testen und sie an ihre Grenzen zu bringen.

00:35:52: Das weiß Tim allerdings noch nicht, als er zu sagt.

00:35:55: Er fährt also mit achtzig anderen Rappern aus ganz China an ein Hotel, in dem sie erstmal Gesang und Tanztraining bekommen.

00:36:03: Zu der Zeit wissen sie aber noch gar nicht, wie viele Teilnehmer überhaupt mit ihnen in diesem Hotel sind.

00:36:09: Nach einigen Wochen Training werden die Teilnehmer dann zu einer anderen Location gebracht, in der die Show gedreht wird.

00:36:15: Eine Fabrikhalle, in der eine Kulisse aufgebaut ist.

00:36:18: Bevor die Dreharbeiten beginnen, werden erst einmal direkt vierzig Leute nach Hause geschickt.

00:36:25: Tim ist zum Glück nicht darunter, er hat Glück und kommt weiter.

00:36:29: Die Unterkunft wird Rap-Base genannt und alle Teilnehmenden wohnen dort.

00:36:34: Das ist schon mal die erste Challenge.

00:36:36: Also je nachdem, wie gut man sich anstellt bei einer spontanen Battle, sind sie in unterschiedlichen Zimmern.

00:36:42: Also wer gut ist, der darf ins Zweierzimmer.

00:36:45: Wer nicht so gut war, der muss sich mit neunzehn anderen einen Raum teilen.

00:36:50: Und außerdem bekommen die Teilnehmer, je nachdem wie gut sie sind, bessere oder schlechtere Mahlzeiten.

00:36:56: Das klingt jetzt sehr so, als sei das darauf ausgelegt, dass es schön Streit gibt.

00:37:01: Ja, auf jeden Fall.

00:37:03: Und dann, zu werden sie ja eben noch die ganze Zeit gefilmt.

00:37:06: Also das ist nochmal dann zusätzlich belastend.

00:37:09: Überall hängt Kameras sogar über den Betten.

00:37:11: Nur auf der Toilette und im Raucherraum gibt es keine Kameras.

00:37:16: Alle werden ständig beobachtet, was natürlich einen ziemlichen Druck aufbaut.

00:37:21: Weil es ja aber eine Rap-Show ist, bekommen die Teilnehmer immer wieder passende Aufgaben.

00:37:25: Zum Beispiel soll eine Gruppe einen Song schreiben und eine Choreografie einstudieren.

00:37:32: Dafür haben sie aber nur begrenzt Zeit.

00:37:34: und klar, nicht alle sind gleichermaßen motiviert.

00:37:37: Tim ist sehr motiviert und ihn frustriert das ziemlich, dass einige seiner Gruppenmitglieder die ganze Sache entspannter sehen.

00:37:45: Einige haben eher Lust, sich abends zu betrinken und sitzen am nächsten Morgen verkatert drum und bekommen dann natürlich nichts zustande.

00:37:53: Tim aber nimmt die ander Show teil, weil er bekannt werden möchte.

00:37:56: Also zieht er sich immer öfter zurück.

00:37:59: Und das wiederum finden die anderen merkwürdig und das kommt zum Streit.

00:38:03: Einmal eskaliert eine Diskussion sogar in einer Schlägerei.

00:38:07: Naja, aber Streit kommt auch bei solchen Formaten eigentlich immer ganz gut an.

00:38:11: Ja, bei uns in Deutschland schon.

00:38:14: Bei einigen Formaten sieht man ja gefühlt nur Streitigkeiten

00:38:17: oder nur

00:38:17: so einen zicken Krieg.

00:38:19: Total.

00:38:19: Man

00:38:19: muss nicht sagen, was ich da meine.

00:38:23: In China ist das allerdings nicht so, also da kommt sowas nicht gut an.

00:38:26: Ich spoiler jetzt schon mal ein bisschen, aber die Regisseure, die werden diese Szene niemals zeigen.

00:38:31: Sie wollen nämlich nicht, dass auf sie ein schlechtes Licht fällt, weil sie den Streit nicht verhindert haben.

00:38:37: Generell wird in China im Fernsehen eigentlich nichts Kontroverses gezeigt.

00:38:41: Aber weiter zur Show, also Tim ist dort mehrere Wochen mit anderen Rappern in dieser Fabrikhalle und arbeitet an den Songs.

00:38:49: Das Ziel des Ganzen ist dann eine Show, also ein Liveauftritt vor Publikum.

00:38:55: Als der große Tag gekommen ist, erfährt Tim, dass seine Gruppe als Letzte auftritt und wir können uns den Song mal anhören, den er damit einigen anderen Teilnehmern performt.

00:39:33: Also ich finde, das klingt eigentlich ziemlich nice.

00:39:35: Also jetzt nicht so viel Rap, ehrlich gesagt.

00:39:37: Also ein bisschen natürlich schon, aber es ist schon sehr poppig, würde ich sagen.

00:39:41: Aber

00:39:41: das kommt auch bestimmt gut an, oder?

00:39:43: Ja, nicht ganz so gut.

00:39:44: Also der Abend läuft leider anders als geplant.

00:39:48: Sein Auftritt kommt nicht so gut an und es kommt, wie es kommen muss.

00:39:52: Tim fliegt raus.

00:39:55: Wirklich?

00:39:55: Also das hätte ich jetzt nicht gedacht.

00:39:57: Für mich wirkte das total professionell und auch total sympathisch, auch eine süße Truppe irgendwie.

00:40:03: Ich hätte gedacht, dass er jetzt gewinnt und jetzt endlich zu einem bekannten Rapper wird.

00:40:07: Nein, ich muss dich enttäuschen.

00:40:09: Tim fliegt raus, noch bevor es so richtig losgeht.

00:40:12: Einerseits freut er sich darüber, weil er jetzt endlich wieder zurück nach Shenzhen kann und endlich nicht mehr in dieser Fabrik hausen muss.

00:40:19: Andererseits ist er ziemlich sauer.

00:40:21: Eine Regisseurin sagt später nämlich noch zu ihm, du hast einfach nicht in die Show gepasst.

00:40:27: Tim wird deswegen sehr wütend, weil er das Gefühl hat, dass alles schon von Anfang an so geplant war.

00:40:32: Also, dass sie ihn quasi als Quoten ausländer bis zu live schon mitgezogen haben und dann eben das herausgeschmissen wurde.

00:40:40: Tim wird so wütend, dass er sein Hemd zerreißt und in der Fabrik einen Loch in die Wand schlägt.

00:40:46: Dann packt er seine Sachen und reist endlich zurück nach Chentien.

00:40:51: Wieder zu Hause geht's ihm aber nicht wie erwartet besser, sondern schlechter.

00:40:56: Jeden Nacht hat er Albträume, in denen er von der Show träumt.

00:41:01: Er hat große Angst davor, wie er im Fernsehen dann letztendlich dargestellt werden wird.

00:41:05: Man kennt es ja aus Sendungen, dass nie so wirklich alles gezeigt wird, was gefilmt wurde, sondern nur ganz bestimmte Szenen ausgewählt werden.

00:41:13: Und ja, das wird dann teilweise ganz anders dargestellt.

00:41:16: Also die Kandidatinnen und Kandidaten werden ja manchmal dann so gezeigt, dass sie in eine Rolle passen und nicht so, wie sie wirklich sind.

00:41:23: Und Tim hat jetzt Angst, dass er als wütender, gewalttätiger Mann dargestellt wird, ohne dass er jetzt noch irgendetwas beeinflussen kann.

00:41:31: Ja, das kann ich aber gut verstehen, ist echt verständlich.

00:41:33: Also hätte ich schon auch Angst davor.

00:41:34: Und wie ist dann die Ausstrahlung?

00:41:37: Die ist dann erstaunlich okay.

00:41:39: Also die Sorgen, die er sich gemacht hat, die sind vollkommen unberechtigt, zum Glück.

00:41:43: In der Ausstrahlung im Fernsehen wird Tim als supernetter Mensch gezeigt, der versucht seine Gruppenmitglieder zu motivieren und diese ganzen anderen Szenen werden einfach nicht gezeigt.

00:41:53: Also wie schon gesagt, im chinesischen Fernsehen gibt es kaum kontroverse Dinge zu sehen.

00:41:58: Das liegt auch daran, dass die Regierung nicht will, dass Jugendliche sich schlechte Vorbilder nehmen.

00:42:03: Deswegen wurde ihm alles weggenassen.

00:42:05: Tim ist jetzt natürlich total erleichtert.

00:42:08: Gleichzeitig ist er aber immer noch ziemlich wütend auf die Macher der Sendung, denn er hat das Gefühl, dass er ein Spielzeug der Regisseure war und er beschließt, ihnen ihr Verhalten heim zu zahlen.

00:42:21: Was macht er jetzt wahrscheinlich?

00:42:22: Verarbeitet er das Ganze in einem Song?

00:42:25: Genau.

00:42:26: Also, Tims atmet seinen Gefühlen umzugehen und Niederlagen und Frust zu verarbeiten, ist es ja, Disstracks zu schreiben und genau so einen Track schreibt er dann auch über die Sendung Rap for Youth.

00:42:37: Auf der anderen Seite ja auch ganz gut.

00:42:39: Ich meine, dass er das Ventil gefunden hat und nicht irgendwie körperlich wird, aggressiv oder Drogen nimmt oder so.

00:42:45: Ja,

00:42:45: absolut.

00:42:47: Und für seinen Distract kommt es ihm ziemlich gelegen, dass er vor dem Finale noch einmal eingeladen wird, also gemeinsam mit einigen anderen ehemaligen Kandidaten da aufzutreten.

00:42:56: Dafür fährt er wieder in die Fabrik, in der er mehrere Wochen gewohnt hat.

00:43:01: Tim nutzt jetzt die Gelegenheit, um dort das Musikvideo für seinen Song aufzunehmen.

00:43:06: Aber man merkt schon erst irgendwie echt ein guter Typ, hat ein gutes Herz, er bekommt jetzt nämlich ein schlechtes Gewissen und warnt den Hauptregisseur der Show.

00:43:16: Also er warnt ihn vor, er gesteht ihm, dass er einen Song über die Sendung gemacht hat und dass er den Regisseur auch namentlich nennt.

00:43:24: Das ist aber auch wieder mutig, ne?

00:43:25: Also da würde ich jetzt vermuten, dass er sofort rausgespissen wird, weil der Regisseur bestimmt keinen Bock drauf hat.

00:43:30: Also wie reagiert er denn?

00:43:32: Was sagt er dazu?

00:43:33: Ja er bittet ihm jetzt, ihn das Video vorher sehen zu lassen.

00:43:36: Tim will ich ein, er schickt ihm das Video und ein paar Tage später antwortet der PR Manager, also er scheint sehr aufgebracht zu sein und bezeichnet Tim als absolut undankbar.

00:43:46: Gut aus deren Sicht vielleicht Verständnis, weil er hat ja mit der Teilnahme zumindest eine ganz gute Möglichkeit bekommen, bekannt zu werden.

00:43:53: Ja, das schon.

00:43:54: Vielleicht erkennt Tim das dann auch, denn er schneidet ein paar Sequenzen aus dem Video raus.

00:43:59: Aber er lädt es dann trotzdem hoch.

00:44:01: Und tatsächlich passiert durch die Show genau das, was du erwartet hast, denn Tim startet endlich durch.

00:44:09: Plötzlich bekommt der Interview an Fragen von Fernsehsendern, es werden kleine Dokos über ihn gedreht und es passiert auch was richtig krasses.

00:44:17: Die Stadt Shenzhen feiert vierzigjähriges Jubiläum und eine Person aus der Verwaltung dieser Stadt, der scheint Tims Musik zu gefallen.

00:44:27: Jedenfalls wird er angefragt sein Song.

00:44:30: über die Stadt zu veröffentlichen.

00:44:34: Das Ganze soll dann im Fernsehen gezeigt werden und Tim sagt

00:44:38: so.

00:44:38: Zeig mal, ich will hören.

00:44:44: Aussiedung und Totu, Wohlfahrt, Chumo.

00:44:46: Meine Zon-Haut, Zer-Koch und Bau-Ansch.

00:44:48: Schutienter, Gehmer, Zing-Chang, Eid-Bau-Luan.

00:44:51: Wir sind nicht Laus-Hia, wir sind auch.

00:44:53: Wir sind nicht in diesem Land, aber das ist mein Land.

00:44:56: Wir sind nur in E-Wa-Ern, deine Ernährung ist nicht viel.

00:44:59: Wir sind nur in E-Wa-Ern,

00:44:59: deine Ernährung ist nicht viel.

00:45:01: Wir sind nur in E-Wa-Ern, deine Ernährung ist nicht viel.

00:45:02: Wir sind nur in E-Wa-Ern, deine Ernährung ist nicht viel.

00:45:06: Wir sind nur in E-Wa-Ern, deine Ernährung ist nicht viel.

00:45:07: Wir sind nur in E-Wa-Ern, deine Ernährung ist nicht viel.

00:45:10: Wir sind nur in E-Wa-Ern, deine Ernährung ist nicht viel.

00:45:13: Ganz cool, bis sich sein chinesischer Rap anhört, oder?

00:45:16: Klingt auf jeden Fall nicht schlecht.

00:45:17: Jetzt ist es auch ein richtiger Rap, also wenn ich das so aus meinem Leinenverständnis sagen würde.

00:45:22: Abonnentan hat er noch ein bisschen Deutsch drin, aber eben auch für chinesisch.

00:45:27: Ganz cool.

00:45:28: Ja, genau.

00:45:29: Und für ihn ist das jetzt der Durchbruch.

00:45:30: Er hat es endlich geschafft durch die Talentshow, den Song für Chen Chen und natürlich auch durch all die Songs und Videos, die er in den Jahren zuvor auf allen möglichen Plattformen hochgeladen hat.

00:45:40: Endlich kennt man Tim.

00:45:42: Den großen, blonden Rapper aus Deutschland.

00:45:46: Nach so vielen Jahren, in denen Tim für sein Traum gekämpft hat, ist er endlich da, wo er immer sein wollte.

00:45:52: Tim ist Rapper und kann von seiner Musik leben.

00:45:56: Jetzt lass uns mal ganz kurz reinhören, wie er auf der Bühne steht und ja, wie das Publikum auf ihn reagiert.

00:46:03: Man versteht zwar nichts, also ist alles auf Chinesisch, aber ja, da siehst du oder da hörst du schon, wie er gefeiert wird.

00:46:22: Also, er interagiert da ja richtig mit dem Publikum.

00:46:25: Das sind doch ziemlich viele, ehrlich gesagt.

00:46:27: Ich meine, man hat da so befette Strahler von vorne, man kann das gar nicht sehen.

00:46:30: Es sieht nach einer riesigen Halle irgendwie aus.

00:46:33: Und die Leute gehen voll ab.

00:46:35: Das klingt jetzt erstmal sehr, sehr positiv, was du da erzählst, aber... Jetzt haben wir ja schon gesehen, dieser ganze Weg hatte ja so seine Hindernisse.

00:46:44: So richtig kann ich mir jetzt nicht vorstellen, dass alles perfekt ist.

00:46:47: Also wir haben ja schon gehört, es gibt Zensur.

00:46:50: Kann Tim denn einfach die Songs veröffentlichen, die er möchte?

00:46:54: Nee, das ist ein Problem tatsächlich.

00:46:56: In einem Interview sagt er selbst, dass man in China als Rapper nur bekannt werden kann, wenn man an solchen Formatenteil nimmt, wie er es eben auch gemacht hat.

00:47:04: Aber je bekannter man wird, umso medienfreundlicher muss man sich zeigen.

00:47:09: und je medienfreundlicher man sich zeigt, desto regierungsfreundlicher muss man auch sein.

00:47:14: Das gefällt Tim nicht.

00:47:16: Einerseits sagt er, dass er China sehr mag und auch gerne dort lebt, andererseits will er aber natürlich auch keine Marionette der Regierung sein.

00:47:25: Eine Konsequenz davon ist zum Beispiel, dass auf seinem neuen Album deswegen einige Songs oder auch Passagen nicht auf chinesisch, sondern auf Deutsch, Englisch oder Französisch sind.

00:47:35: Das hattest du vorhin ja auch schon rausgehört, ne?

00:47:38: In seinem neuen Album prangert Tim zwar einige Themen an, wie zum Beispiel die Einschränkung der künstlerischen Freiheit.

00:47:45: Deutlich regierungskritisch wird Tim aber nicht.

00:47:48: Gleichzeitig sagt er, dass er sich aber nicht zu sehr einschränken will.

00:47:52: Naja, aber ein bisschen tut das ja, ne, indem er sich selbst quasi zensiert.

00:47:56: Außer, dass er sich denn gar nicht kritisch über China?

00:47:58: Also zumindest nicht auf chinesisch, nur vorsichtig auf Deutsch.

00:48:03: Er lebt ja dauerhaft in China und möchte eben auch keine Probleme bekommen, weil er weiß, dass die chinesische Regierung deutschsprachige Medien er weniger überprüft, macht er inzwischen da auch mal kritischere Bemerkungen.

00:48:15: Unabhängig von der Zensur liebt er aber natürlich das Land und schätzt sehr viele Dinge an der chinesischen Kultur.

00:48:22: und an der chinesischen Mentalität.

00:48:25: Und was genau das ist, das hat er in einem Interview erzählt.

00:48:29: Wir haben es auch lange genug in China gelebt, um einfach zu wissen, im Schnitt sind die Menschen freundlicher.

00:48:33: Und im Schnitt lächeln da mehr Menschen und es fährt mehr Positivität auf mich ab und das hat mich zum Positiven verändert.

00:48:40: Und ich merke, dass sobald ich in Deutschland bin, ich hoff wieder negativer werde, sei es in meinem Denken oder meinem allgemeinen Gemütszustands.

00:48:47: Und es tut mir nicht gut.

00:48:48: Diese Erfahrung, die wird jeder Mensch anders machen.

00:48:51: Aber bisher sagt mir jeder, der mich in Shenzhen besucht, dass die sich super wohlfühlen und der weit toll ist und die Menschen super nett.

00:48:58: Also andere Menschen können es auch schon nachvollziehen, aber vielleicht würde nicht jeder so ein großes Problem damit haben wie ich in Deutschland.

00:49:04: Sonst wäre Deutschland ja auch leer mittlerweile.

00:49:06: Das ist ja schon interessant, ne?

00:49:07: Auf der einen Seite kritisiert er das Land, auf der anderen Seite kritisiert er ja auch ein bisschen Deutschland, ne?

00:49:12: Also sagt halt so im Grunde, dass die Stimmung so schlecht ist und die Leute so schlecht drauf ist und dass es ihm eigentlich besser geht in China.

00:49:18: Interessant schon.

00:49:20: Er sagt in dem Gespräch, auch das ist wahrscheinlich ganz normal, dass man klar einen Land liebt, aber natürlich gibt es auch immer Dinge, die einem nicht gut an dem Land gefallen oder die man kritisieren würde.

00:49:30: und trotzdem zweifelt er aber nicht an der Entscheidung, also trotzdem möchte er weiter dort bleiben.

00:49:37: Zusätzlich zum Rap hat sich Tim inzwischen noch ein zweites Standbein aufgebaut, nämlich Social Media.

00:49:42: Auf TikTok und YouTube teilt er inzwischen Videos über die chinesische Kultur.

00:49:47: und hat dadurch zusammengerechnet mittlerweile fast eine Million Follower.

00:49:51: Für ihn ist es aber natürlich kein Grund, mit der Musik aufzuhören.

00:49:54: In einem Interview sagt er zum Beispiel, selbst wenn ich super viel Geld haben würde, würde ich Rap immer noch als Hobby machen.

00:50:01: Das ist ja schon auch ganz schön zu hören, dass er sein Ziel erreicht hat, auch weil er eben sehr, sehr harte Zeiten durchgemacht hat.

00:50:08: Ja, finde ich auch.

00:50:09: In dem Interview wird er übrigens das auch gefragt, also was ihn dazu gebracht hat, immer weiter zu machen, sein Traum zu verwirklichen, obwohl die Zeiten so hart waren.

00:50:18: Und das hat er dazu gesagt.

00:50:20: Das war ja quasi der Plan B und es gab kein Plan C. Es war eine Art nicht gekloppt.

00:50:25: normalen Marketingjob machen, Plan B Hobby, Plan C gab's nicht.

00:50:28: So, Plan C hätte wahrscheinlich mit nach Deutschland zurückkehren zu tun gehabt oder hätte ich keinen Bock darauf gehabt.

00:50:33: Hätte ich auch nur einen komischen Job reingemusst.

00:50:35: Also irgendwie, für mich, ich hab nichts anderes als diesen Weg gesehen.

00:50:39: Was kann ich nur noch außer das, was ich studiert hab?

00:50:42: Ja, rappen.

00:50:42: Na, das klingt doch erstmal ganz pragmatisch.

00:50:45: Ja, na klingt irgendwie so simpel.

00:50:47: Ja, aber trotzdem steckt natürlich eine unfassbare Willenskraft dahinter und ein großes Durchhaltevermögen.

00:50:52: Also Tim hat eine Zeit, in der er ärmer war als viele arme Menschen in China.

00:50:57: Okay, man muss dazu sagen, in seinem Fall war das natürlich eine bewusste Entscheidung.

00:51:01: So ganz kann man das nicht vergleichen.

00:51:03: Aber ich finde es zeigt trotzdem deutlich, wie wichtig es war und wie ernst er diese ganze Sache auch genommen hat, seinen Traumrapper zu werden, zu erreichen.

00:51:12: Und ich finde, das ist auch total inspirierend.

00:51:15: Ja, total.

00:51:16: Aber wie ist es eigentlich in Deutschland?

00:51:18: Also wie ist es damit der Bekanntheit?

00:51:19: Weil ich muss sagen, ich kannte ihn jetzt nicht.

00:51:22: Ja, ich hab lustigerweise meiner Mama davon erzählt, die kannte das.

00:51:26: Ja, es gibt auch wirklich einige Dokus und Beiträge über ihn.

00:51:30: Aber eigentlich ist er hauptsächlich über seine Vlogs und seine Videos halt bei YouTube und Instagram bekannt.

00:51:38: Nicht so sehr für seine Musik, ist er verständlich.

00:51:41: Er rappt ja hauptsächlich auf Chinesisch und das versteht man hier nicht so gut.

00:51:45: Aber sein neues Album erreicht immerhin Platz thirty-six in den deutschen Charts.

00:51:50: Also das ist schon mal nicht schlecht.

00:51:52: Und ich finde die Geschichte von Tim ist einfach ein super schönes Beispiel dafür, dass man Dinge wirklich schaffen kann, wenn man an sich selbst glaubt und an seine Fähigkeiten und natürlich auch, wenn man sehr viel Arbeit reinsteckt.

00:52:05: Ja und das kann sich nicht jeder leisten, aber ich finde immer wieder inspirierend zu sehen, wenn es Leute gibt, die das schaffen.

00:52:12: Ja, vor allen Dingen, wenn man einfach so merkt, dass das eine Leidenschaft ist.

00:52:16: Also er ist ja jetzt nicht da hingegangen per See, um zu sagen, ich will einfach Geld verdienen.

00:52:20: Sondern er hatte halt irgendwie so ein Traum, auf den er Bock hatte und ist halt immer dran geblieben, hat in einer Mini-Bude gewohnt, unter wirklich nicht so tollen Bedingungen und hat einfach durchgehalten.

00:52:30: Und das finde ich schon echt ganz, ganz cool.

00:52:33: Ja.

00:52:34: Und auch diese, dass er so viel Arbeit reingesteckt hat.

00:52:36: Also es war jetzt nicht so, dass er sich auf die Falle Haut gelegt hat, sondern er hat ja auch gesagt, okay, da muss ich erst in dieser Logistikfirma arbeiten, um an mein Traum zu kommen.

00:52:44: Das ist jetzt zwar blöd, aber es ist halt der Weg dahin oder anders funktioniert das nicht.

00:52:49: Und ich gehe trotzdem jeden Tag dahin, auch wenn ich ja wenig Urlaub habe, wenig Freizeit und ich beiß mich dadurch oder ich gehe in ein anderes Land und lerne erst mal die Sprache, also ich finde das wirklich so krass und absolut inspirierend.

00:53:02: Total, vor allem chinesisch zu lernen ist jetzt ja auch nicht so wie englisch oder so.

00:53:07: Allein wegen der Schriftzeichen, das ist ja schon eine krasse Herausforderung.

00:53:10: Und ich finde es auch echt cool, dass er das so durchgehalten hat, obwohl er ja da auch am Anfang ziemlich diskriminiert wurde, ehrlich gesagt.

00:53:17: Und sich da dann durch zu beißen, überhaupt sich erst mal zu trauen, in eine ausländische Fernsehshow zu gehen, da hätte ich echt schon Respekt vor, also allein wegen der Sprache.

00:53:28: Ja, weißt du nicht, wie das ankommt und wie er ja auch selber gesagt hat, man weiß dann nicht, wie man dargestellt wird und vielleicht als Ausländer auch noch mal kritischer als jetzt ein Staatsbürger oder so, gerade wegen der Zensur.

00:53:39: Und das hat er einfach so den Mut gehabt, das durchzuziehen.

00:53:41: Also ziemlich cool.

00:53:43: Ja, finde ich auch.

00:53:44: Und er scheint auch ein echtes Sprachentalent zu sein, weil da vorne er ja französisch gelernt.

00:53:49: Und jetzt habe ich gesehen, in einigen Videos hat er erzählt, dass er jetzt Arabisch lernt.

00:53:53: Oh, nicht denn ernst.

00:53:57: Also wer weiß, vielleicht hören wir noch ganz viel von ihm.

00:53:59: Also wird

00:53:59: er jetzt vielleicht nach dem China-Rapper, wird er dann noch weiterziehen und vielleicht die arabische Welt noch aufmischen.

00:54:05: Das war ja auch nicht so verkehrt.

00:54:08: Ja, genau.

00:54:09: Aber wirklich eine schöne Geschichte für unsere erste Story für Happily True.

00:54:14: Jetzt bin ich sehr gespannt, wie euch das gefallen hat.

00:54:17: Ihr könnt ja dann mal kommentieren auf sistersandcrime.podcast unter unserem Post mit den Fotos.

00:54:23: Da freuen wir uns dann über Feedback und Kritik.

00:54:26: Mal gucken, ne?

00:54:27: Was unsere Hörerinnen und Hörer so sagen.

00:54:29: Genau.

00:54:30: In zwei Wochen gibt es eine neue Folge.

00:54:32: Und ja, wir würden uns freuen, wenn ihr fleißig kommentiert und uns weiterhin abonniert.

00:54:37: Und ja, genau, schickt uns gerne eure Meinung dazu.

00:54:40: Und ansonsten hören wir uns aber schon am Dienstag für Sisters in Crime für unseren True Crime Fall.

00:54:48: Da bringst du ja wieder ein Fall mit, Caro.

00:54:51: Welche Hinweise kannst du uns schon geben?

00:54:53: Worauf können wir uns freuen?

00:54:55: in Anführungsstrichen?

00:54:56: Es geht um einen absolut brutalen, tödlichen Plan.

00:55:02: Und als ich Details dieses Plans gelesen habe und von wem diese Planungen und Aussagen kam, war ich so geschockt.

00:55:11: Ja, ich bin ganz gespannt und freue mich total, es dir dann zu erzählen, weil es sind wieder Abgründe, die sich da auftun.

00:55:16: Aber wie gesagt, das gibt es dann am Dienstag.

00:55:18: Dann freue ich mich drauf.

00:55:19: Ich hoffe, ihr auch.

00:55:21: Und in diesem Sinne.

00:55:22: Jetzt ist es ja auch gar nicht mehr so lange hin.

00:55:24: Ich meine, von Donnerstag bis Dienstag.

00:55:25: Das geht ja Razi Fazi.

00:55:28: Da freuen wir uns, dass wir uns gleich wieder hören.

00:55:30: Genau.

00:55:31: Und ich würde sagen, zum Schluss hören wir uns noch mal einen Song von Tim Alias Score an.

00:55:37: Weil es so schön war.

00:55:47: China Rapper,

00:55:48: er erlaubt, dass ich hierher komme.

00:55:50: Ich hoffe, dass ihr euch wirklich nicht dankbar seid.

00:55:52: Wenn ihr euch schon vergessen habt, ist das nicht ein Spiel.

00:55:55: Der Hip-Hop-Gerät muss nicht zu viel.

00:55:56: Sie haben ihre eigenen Ideen, die sie in der Zusehung haben.

00:55:58: Der Hip-Hop-Gerät, die sie in der Zusehung haben.

00:55:59: Sie haben die O-Series, die sie in der Zusehung haben.

00:56:05: Sie haben die O-Series, die sie in der Zusehung haben.

00:56:08: Sie haben die O-Series, die sie in der Zusehung haben.

00:56:12: Sie haben die O-Series, die sie in der Zusehung haben.

00:56:17: Sie haben die O-Series, die sie in der Zusehung haben.

00:56:19: Sie haben die O-Series, die sie

00:56:22: in der Zusehung haben.

00:56:24: Sie haben die O-Series, die

00:56:26: sie in der Zusehung haben.

00:56:29: Sie haben die O-Series.

00:56:37: Sie fällt aus einem Flugzeug und überlebt.

00:56:40: Er singt mit einem Schiff und muss in dreißig Meter Tiefe in einer Luftblase ausharren.

00:56:46: Sie wird mit vier Jahren ausgesetzt und wächst unter

00:56:49: Affen auf.

00:56:51: Und er ist Deutscher und wurde in China zum Superstar, weil er auf Mandarin

00:56:55: rappt.

00:56:57: Diese Geschichten klingen so verrückt und doch sind sie wahr.

00:57:01: In unserem neuen Podcast gibt es Stories für die ganze Familie.

00:57:06: Mit Spannung, Herz

00:57:07: und Happy End.

00:57:09: Ein True Story Podcast mit Jule Gösthoff und Karolin Kantler.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.